Aus für Zocker: USA will Online-Glücksspiele einschränken

Der US-Kongress plant ein Gesetz zur Einschränkung des Online-Glücksspiels, das vor allem den elektronischen Wett-Zahlungsverkehr beträchtlich begrenzen soll. Im Juni dieses Jahres hatte das Repräsentantenhaus ein Gesetz verabschiedet, das die elektronischen Zahlungsmöglichkeiten für Internet-Glücksspiel sperrte. Einen Monat später hatte auch das US-Senate Banking Committee ein ähnliches Gesetz beschlossen.

Webkasinos sind in den USA zu einer Industrie herangewachsen, die jährlich Mrd. von Dollar einnimmt. Derzeit existieren über 1.800 Internet-Glücksspiel-Seiten weltweit, Tendenz steigend, berichtet das Wall Street Journal heute, Freitag.

Trotz Ähnlichkeiten zwischen den zwei Gesetzesentwürfen des House of Representatives und des Senate Banking Committees werden beide Entwürfe von verschiedenen Gruppen favorisiert. So sehen Kasinos, die dem Las-Vegas-Typ entsprechen, gemeinsam mit staatlichen Lotterieinstitutionen und Non-Profit-Organisationen (NPO) in dem Gesetzesentwurf des Senats eine unfaire Begünstigung des Glücksspiels in indianischen Gebieten.

Kasinos fühlen sich bedroht
Das neue Gesetz steht darüber hinaus auch anderen Problemen gegenüber. So nützen einige Online-Kasinos die Gunst der Stunde und wollen das Online-Business für sich selbst nützen. Kasinos fühlen sich durch die Online-Seiten in ihrem Geschäft bedroht und wollen deshalb selbst in das Internet-Glücksspielgeschäft einsteigen und daraus Gewinne erwirtschaften.

Banken sollen verbannt werden
Große Kreditkartenunternehmen in den USA haben bereits Zahlungen von Internet-Wetten verweigert. Nach Schätzungen der Glücksspiel-Industrie haben die Aktionen der Kreditkartenanstalten rund zwei Drittel aller Glücksspiel-Transaktionen blockiert und das Wachstums dieses Sektors stark in Mitleidenschaft gezogen. Die neuen Gesetze würden Banken von allen Bereichen des elektronischen Geldverkehrs, sprich Kreditkartenzahlung oder Überweisungen über das Internet, bei Internet-Glücksspielen verbannen.

Und ewig lockt das Zocken
Rund 40 Prozent der Online-Glücksspieler sind US-Bürger. Die meisten Online-Gambling-Seiten werden von Ländern außerhalb der USA betrieben um sich dem Zuständigkeitsbereicht der US-Staatsanwaltschaft zu entziehen. Auf diesen Seiten können sich User Lotterietickets kaufen, Sportwetten abschließen und Kasinospiele wie BlackJack oder Poker spielen.

Online-Glücksspielseiten müssen sich im Gegensatz zu realen Kasinos nicht an die strengen staatlichen Gesetze der US-Bundesstaaten halten. Kritiker der Online-Kasinos sehen vor allem in der steigenden Zahl der teilnehmenden Jugendlichen und der Spielsüchtigen einen besorgniserregenden Trend. (pte/red)