Ansturm auf Internetdomain '.eu' erwartet: Neues Websitekürzel ab Mittwoch verfügbar

Die EU-Kommission erwartet einen regelrechten Ansturm auf die neue europäische Internetdomäne ".eu", die kommenden Mittwoch in Betrieb gehen wird. "Mehrere hunderttausend Unternehmen werden sich um die Registrierung bewerben", sagte die für Informationstechnologien zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding. "Ich erwarte, dass .eu für die europäische Wirtschaft genau so wichtig wird wie .com"

Ab 7. Dezember
Die neue europäische Internetdomäne ".eu" ist ab 7. Dezember verfügbar. An diesem Tag können sich Unternehmen und öffentliche Einrichtungen bei der länderübergreifenden Registrierungsstelle EURID (European Registry for Internet Domains) registrieren lassen. Privatpersonen können dies erst ab 7. April tun. Die Übergangszeit soll helfen, Missbrauch durch illegalen Domänenmissbrauch - so genanntes "Cybersquatting" - zu verhindern, sagte Reding. Die Kürzel werden nach dem Prinzip "Wer zuerst kommt, malt zuerst" vergeben.

EU-Kommission unter den ersten
Auch die EU-Kommission will mit gutem Beispiel vorangehen und die Domäne ".int" in ihrer eigenen Website bereits ab Mittwoch loswerden. Refing nannte die neue europäische Domäne "ein gutes Symbol für die Architektur der EU". Es gehe nicht darum nationale Kürzel wie ".at" (Österreich) oder ".fr" (Frankreich) zu ersetzen. Auch werde die Registrierung durch EURID unabhängig von den EU-Institutionen durchgeführt. Die Bezeichnung ".eu" sei nicht wegen der englischen oder deutschen Abkürzung für die Europäische Union gewählt worden, sondern gehe auf das Wort Europa zurück, das lateinischen Ursprungs ist, sagte Reding. Im Französischen etwa wird EU nämlich mit "UE" abgekürzt.

Nur für EU-Bürger
Der Domänenname ".eu" steht ausschließlich Unternehmen, Organisationen und Bürgern in der Europäischen Union zur Verfügung. Unternehmen aus Island, Liechtenstein und Norwegen können das Kürzel beantragen, wenn sie einen Sitz in der EU haben. Dies gilt auch für die Kandidatenländer Bulgarien, Rumänien und Türkei. (apa/red)