Alles auf eine Karte - Mobiles Breitband:
FORMAT: Internet als ständiger Begleiter

Das Internet ist zum ständigen Begleiter geworden. Über 450.000 Datenkarten und USB-Modems wurden bislang verkauft. Mobiles Internet ist der Verkaufsschlager 2007 bei den Handybetreibern. Mittlerweile haben alle Mobilfunker Datenkarten im Programm.

Und auch die Internetprovider steigen ins mobile Geschäft ein. Der Wiener Provider Silver:Server hat bereits gelauncht, UPC und kapper.net wollen folgen. "Immer mehr Firmen statten ihre Mitarbeiter mit mobilen Lösungen aus. Gleichzeitig werden diese aber auch privat immer häufiger eingesetzt. Der Markt ist in Bewegung, was sich letztlich positiv für unsere Kunden auswirkt", so Hannes Ametsreiter, Marketingvorstand der Mobilkom, des aktuellen Marktführers.

Erreichbar sein, ja - hochwertige Produkte, nein!
Der immer verfügbare Mitarbeiter und die ständige Erreichbarkeit bedeuten zwar Erleichterung im Arbeitsalltag, für das Internet als Inhalte-Plattform bringt das mobile Breitband allerdings wenig, meint Karim Taga, Geschäftsführer von Arthur D. Little Österreich: "Mobiles Breitband boomt massiv. Es ist ein Thema, das großes Potenzial hat, längerfristig allerdings nur als additives Produkt zu Breitband über Kabel." Sobald die Nutzung einen gewissen Punkt erreiche und Inhalte (Videos und Ähnliches) ein Thema sind, werde man dies mit den mobilen Lösungen nicht mehr abdecken können. "Es ist nicht zu erwarten, dass Datenkarten bis 2010 auch nur die Hälfte der Festnetzanschlüsse ersetzen würden", so Taga. E-Mails checken und erreichbar sein, ja, hochwertige Premium-Inhalte oder auch Online-Spiele, nein - so die Prognose.

Wo ist die Bandbreite?
Auch die Diskussion um fehlende Bandbreiten geht an den Providern nicht spurlos vorbei. So meldete die Arbeiterkammer kürzlich, dass die in der Werbung angegebenen Downloadraten "in der freien Wildbahn" kaum anzutreffen sind. Die Einführung von technischen Weiterentwicklungen - theoretisch sind 7,2 Megabit pro Sekunde im Download möglich - konzentriert sich auf bestimmte Zellen oder Gebiete mit vielen Nutzern, um hier die entsprechende Leistung zu garantieren. "Der Ausbau des Netzes wird durch ständige Beobachtung der einzelnen Funkzellen geplant. Wir bauen es bedarfsorientiert auf", sagt Jim Burke, Mitglied der Geschäftsleitung von T-Mobile Österreich. Und ausgebaut wird massiv, bestätigt auch yesss!-Chef Josef Mayer, der mit mobilem Internet gegen Vorauskasse in den Markt geht und den Vertrieb über den Lebensmittelhändler Hofer laufen lässt. "Die Preise beim mobilen Breitband sind zurzeit weitgehend stabil, man bekommt aber deutlich mehr Daten dafür. Preiskampf wollen wir keinen anzetteln", so Mayer, der vor allem die Kunden ansprechen will, "die das Ganze ohne Risiko einmal im Wochenendhaus ausprobieren wollen".

Wertkarten im Vorstoß
Dem Wertkarten-Vorstoß von yesss! hält Marktführer Mobilkom bereits mit einem Prepaid- und einem Pay-per-Use-Produkt entgegen.

Konsumenten-Tipp
AK-Konsumentenschützer Harald Glatz hat angesichts dieses Dschungels nur einen Tipp parat: "Prüfen Sie, wie oft Sie im Web surfen, und wählen Sie danach das Angebot. Verlassen Sie sich dabei nicht unbedingt auf die angegebene Geschwindigkeit, und achten Sie auf Nebenkosten." Und ob die Abdeckung am bevorzugten Surf-Ort wirklich ausreicht, kann nur live getestet werden.