Allein heuer schon 13.000 Raubkopien entdeckt: 50 Verfahren sind anhängig

Heuer seien bereits mehr als 13.000 Film-Raubkopien in Österreich beschlagnahmt worden. Über 50 Verfahren gegen Filmpiraten seien derzeit anhängig. Das gab der im Vorjahr gegründete "Verein für Anti-Piraterie der Film- und Videobranche (VAP)" in einer Presseaussendung bekannt. Anlass war der Fall eines 17-jährigen Oberösterreichers aus dem Bezirk Perg, dem von Filmverleih-Firmen vorgeworfen wird, er habe hunderte Filme aus dem Internet heruntergeladen, auf DVD gebrannt und sie dann verkauft.

Die Affäre um den Oberösterreicher sei kein Einzelfall, betonte der Generalsekretär des VAP Andreas Manak: "Wir kämpfen auf einer breiten Front gegen Raubkopierer. Wir verfolgen sie im Internet, sei es in Newsgroups, Tauschbörsen oder auf Auktionsplattformen, wir verfolgen Piraten-Server und -Websites, und wir verfolgen auch Anbieter von Raubkopien auf Flohmärkten. Unser Ziel ist es, sämtliche Vertriebskanäle von Film-Raubkopien zu unterbinden". Niemand könne ernsthaft glauben, dass es erlaubt sei, fremde Produkte zu fälschen und damit ein Geschäft zu machen. Die Zeiten, in denen das als Kavaliersdelikt oder Kinderstreich betrachtet worden sei, seien jedenfalls vorbei.

Urheberrecht: Downloads sind illegal
Manak stellte zudem fest, die Information sei falsch, dass nur die Herstellung von Raubkopien, nicht aber das Downloaden aus dem Internet verboten sei: "Die Urheberrechts-Richtlinie stellt klar, dass eine Privatkopie nur dann zulässig ist, wenn dadurch die normale Verwertung eines Werks nicht beeinträchtigt wird und die Interessen des Rechtsinhabers nicht ungebührlich verletzt werden. Wenn Millionen User einen Film, der gerade erst in den Kinos angelaufen ist, im Internet herunter laden, ist klar, dass dadurch die normale Verwertung des Films und somit auch die Interessen des Urhebers massiv verletzt werden. Ein Download von derart offensichtlichen Raubkopien ist somit genauso illegal wie die Herstellung einer Raubkopie auf CD oder DVD." (APA/red)