"95 Prozent sind eine deprimierende Zahl":
Musik-Downloads bleiben weitgehend illegal

"95 Prozent sind eine deprimierende Zahl":
Musik-Downloads bleiben weitgehend illegal

95 Prozent der Musik-Downloads seien nach wie vor illegal: Mit diesem für den internationalen Phonoverband (IFPI) ernüchternden Ergebnis, mag es die Musikindustrie nur wenig trösten, dass die Einnahmen aus digitalen Verkäufen über Internetportale 2008 weltweit um 25 Prozent auf 3,7 Mrd. Dollar (2,83 Mrd. Euro) gestiegen sind. Gegenüber den Vorjahren hat sich das Wachstum in diesem Bereich nämlich deutlich verlangsamt.

"Diese 95 Prozent sind eine sehr deprimierende Zahl", sagte Kennedy. "Es ist noch deprimierender, wenn man nach China geht - es stellt aber auch eine wunderbare Gelegenheit dar." 2004 nahm die Musikindustrie im digitalen Handel noch 380 Mio. Dollar ein, 2005 verdreifachte und 2006 verdoppelten sich die Erlöse. 2007 stiegen die Einnahmen noch um 40, im vergangenen Jahr nur noch um 25 Prozent.

Neue Anforderungen an die Industrie
Die großen Plattenfirmen wittern dennoch eine neue Chance: "Der Markt wird immer unübersichtlicher", sagte der Europachef des Major-Labels Warner, John Reid. "Es gibt Millionen von Künstlern auf MySpace und zig Millionen Lieder. Die Chance, deine Musik der Community vorzustellen, wird mehr und mehr schwierig. Hier können wir unsere Rolle verstärken." Es müssten neue Geschäftsfelder erschlossen werden, um das veränderte Verhalten der Verbraucher zu reflektieren.

Größter Online-Musikmarkt der Welt sind die USA: 2008 wurde erstmals die Milliardengrenze für digitale Musikverkäufe überschritten. Die 1,1 Mrd. Dollar Einnahmen bedeuteten gegenüber 2007 eine Zunahme von 27 Prozent. In Großbritannien stieg der Download-Umsatz in der ersten Hälfte 2008 sogar um 45 Prozent an. In den USA gaben Kunden im Durchschnitt 12,50 Dollar für digitale Musik aus, in Großbritannien 7,80 und in Spanien nur 0,60 Dollar.

CDs bescheren Musikhandel 2009 empfindlichen Rückgang
Während der digitale Musikhandel langsamer wächst brechen die CD-Umsätze weiter weg. Kennedy sagte, er erwarte für 2008 einen weltweiten Rückgang des gesamten Musikhandels um sieben Prozent. (apa/red)