2006 kann die Bankomatkarte mehr: Amts-wege und Unterschriften online erledigen!

Spätestens ab 2006 sollen sich die Amtswege für alle Österreicher erleichtern. Ab dann wird es möglich sein, Unterschriften und Behördenwege digital über das Internet zu erledigen. Der Schlüssel dazu ist die Bankomatkarte (Maestro-Karte), die derzeit rund 5,5 Millionen Österreicher besitzen. Sie wird in Zukunft als "Bürgerkarte" mittels "digitaler Signatur" mehr als nur ein Mittel zur Bargeldbehebung, erklärte Europay Austria-Geschäftsführer Peter Neubauer. Der Start verläuft allerdings kompliziert.

Eine Verpflichtung, die Signatur auch frei zu schalten, gibt es nicht. Neubauer geht davon aus, dass Ende des nächsten Jahres rund 600.000 Österreicher die Funktion nützen werden. Besonders Unternehmen, die viel Kontakt mit Behörden hätten bzw. bei denen der Auftraggeber die Unterschrift unter Aufträge digital verlangt, würden auf die neue Technik setzen. So müssten bereits jetzt Bau-Auftragnehmer bei den ÖBB digital signieren. Derzeit sind rund 20.000 Signaturkarten im Umlauf, so Neubauer.

Erste Umstellungswelle kommt Ende des Jahres
Die erste große Umstellungswelle auf die neue Bankomatkarte, die dann statt dem Magnetstreifen einen Chip hat und damit noch sicherer wird, erfolgt Ende des Jahres. Allerdings mit einem Haken: Die 3,1 Mio. Österreicher, die in der zweiten Jahreshälfte 2004 eine neue Maestro-Karte - ebenfalls mit Chip - bekommen, da ihre alte abgelaufen ist, erhalten keine unterschriftstaugliche Version. Neubauer begründet diese "unglückliche Lösung" mit Lieferschwierigkeiten von Philips, die den signaturfähigen Chip herstellt. Wer dann zu Jahresende bei Verfügbarkeit der Philips-Chips eine unterschriftstaugliche Karte will, muss sie beantragen.

Zusätzliche Jahresgebühr für elektronische Unterschrift
Zu den rund 18 Euro Jahresgebühr für die Maestro-Karte kommen dann noch 15 Euro pro Jahr für die elektronische Unterschrift. Außerdem benötigt der Nutzer noch ein Kartenlesegerät, das derzeit im Handel rund 70 Euro kostet. Laut Neubauer wird es aber eine Förderungsaktion von Finanzministerium und Europay geben, wonach 200.000 Kartenleser zum Preis von 15 Euro abgegeben werden. Dabei soll aber nur 10 Euro pro Gerät gefördert werden, weil man bei Europay davon ausgeht, dass durch die hohe Stückzahl an Kartenleser die Preise ohnehin auf 25 Euro je Stück sinken. Vertrieben wird das Gerät unter anderem im Elektrohandel und über die Post. (APA/red)