130 "weiße Flecken": Burgenland baut jetzt Breitband-Internet landesweit aus

Bei der Versorgung von Burgenlands Gemeinden und Ortsteilen mit Breitband-Internetzugang gibt es laut ÖVP-Klubobmann Niki Berlakovich derzeit noch 130 "weiße Flecken" auf der Karte. Eine landesweite, nach neun Regionen gegliederte Ausschreibung sei bereits abgeschlossen, bis Ende Jänner sollten die Zuschläge erteilt werden, so Berlakovich. Für die ÖVP zähle der Ausbau des Breitband-Internet auch 2005 zu den Arbeitsschwerpunkten.

Bei der Leistungsfähigkeit der Verbindungen gebe es - je nach gewählter Variante - "haarsträubende Unterschiede", schilderte der Klubchef. So dauere der Download von 200 E-Mails bei einer angenommenen Datenmenge von 1 MB mittels Modem rund dreieinhalb Minuten, per ISDN knapp 1,8 Minuten und mittels ADSL-Anschluss 10 bis 41 Sekunden. Ein Glasfaserkabel übermittle die Daten in 0,01 bis einer Sekunde.

2005 hoffe man, "die Ernte einfahren zu können, die wir gesät haben im heurigen Jahr", erklärte Berlakovich. Erst nach harter Überzeugungsarbeit und den Druck der ÖVP als Initiator von Aktionen und durch Anträge im Landtag sei auch beim Regierungspartner SPÖ ein Umdenken erzielt worden, "die SPÖ hat anfänglich gemauert", so der Klubobmann.

Frist abgelaufen
Die Frist für die landesweite Ausschreibung zum flächendeckenden Breitband-Ausbau sei am 17. Dezember abgelaufen. Eine Expertenkommission solle nun bis Ende Jänner die Gewinner ermitteln und die Zuschläge erteilen. Danach könnten Firmen Förderansuchen an Land und Bund stellen, so Berlakovich. Es gebe für alle neun Regionen Bewerber.

83 Orte und Ortsteile im Burgenland können beim Breitband-Ausbau auf eine Bundesförderung hoffen. Die geschätzten Gesamtausbaukosten bezifferte Berlakovich mit etwa 3,6 Mio. Euro geschätzt. Bund, Land und EU würden sich mit je 10 Prozent - jeweils 360.000 Euro - beteiligen.

Informationsoffensive
Für 47 Siedlungspunkte, die nicht in diese Förderung fallen, würden Land und EU je rund 180.000 Euro der geschätzten Gesamtkosten von rund 1,2 Mio. Euro als Fördermittel zur Verfügung stellen. Im Landesbudget 2005 gebe es dazu bereits Ansätze. 2005 wolle man auch eine Informationsoffensive im Südburgenland durchführen, so Berlakovich: "Gerade der Süden ist schlecht mit Breitband-Internet versorgt."

Für Orte, in denen das Internet-Funksignal wegen Funkschatten teilweise nicht empfangen werden könne, fordert Berlakovich ein spezielles Förderprogramm. Die ÖVP habe auch im Landtag den Antrag gestellt, die Bundesregierung aufzufordern, die Möglichkeit zur steuerlichen Absetzung der Einrichtung eines Breitband-Anschlusses über das Jahresende hinaus zu verlängern. (apa)