Zweites GSM-Netz in Afghanistan startet

Das zweite kommerzielle GSM-Netz Afghanistans, "Roshan", steht unmittelbar vor dem Launch. In der gegenwärtigen Testphase hat der Kommunikations-Minister, Masoom Stanekzai, den ersten öffentlichen Anruf durchgeführt. Das Netz des seit 6. April 2002 auf dem Markt agierenden Anbieters AWCC ist seit langem überlastet, obwohl die Tarife für Normalbürger absolut unerschwinglich sind. Daneben betreibt Ericsson speziell für die Koordination der Hilfsorganisationen ein GSM-Netz in der Hauptstadt Kabul. Es ist via Satellit mit Schweden verbunden und hat auch eine schwedische Vorwahl. Ein Festnetzwerk ist in Afghanistan kaum vorhanden.

Roshan ist der Markenname der Telecom Development Company Afghanistan (TDCA) und bedeutet soviel wie "leicht" in den beiden Amtssprachen des Landes, Dari und Paschtu. TDCA gehört zu 51 Prozent dem Aga Khan Fund for Economic Development (AKFED). 35 Prozent hält Monaco Telecom International (MTI), der US-Konzern MCT neun und der französische Telekom-Ausrüster Alcatel die restlichen fünf Prozent. Alcatel liefert auf Pump die notwendige Netzwerkausrüstung im Wert von 55 Mill. Dollar.

Vorerst nur größere Städte
Zu Beginn sollen mit Roshan die Städte Kabul, Herat, Jalalabad, Kandahar, Kunduz und Mazar-i-Sharif versorgt werden. In den nächsten vier bis fünf Jahren sollen weitere Orte erschlossen werden. Innerhalb der ersten zehn Jahre sind Investitionen von insgesamt 120 Mill. Dollar geplant. Der AKFED hat mit Alcatel bereits in Südasien zusammengearbeitet, mit MCT in Zentralasien. MTI hat Erfahrung mit dem Aufbau von GSM-Netzwerken in den Krisenregionen des Kosovo und auf dem Balkan. Die GSM-Lizenz war dem Konsortium am 5. Oktober 2002 verliehen worden. (pte/red)

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