'Zahlen Sie, oder Sie werden eingesperrt!' Gerichte schicken Droh-SMS an Straffällige

Wer in Großbritannien eine Gerichtsstrafe nicht zahlt, könnte schon bald eine Drohnachricht auf seinem Mobiltelefon lesen: "Zahlen Sie, oder Sie werden eingesperrt", lautete der Text, den die Amtsgerichte in der britischen Grafschaft Staffordshire unlängst als SMS an säumige Zahler schickten, wie eine Sprecherin der Verfassungsministeriums mitteilte.

Bei dem Pilotversuch seien etwa drei Viertel der Empfänger so überrascht oder eingeschüchtert gewesen, dass sie tatsächlich gezahlt hätten; deshalb könne die Taktik demnächst auf ganz England und Wales ausgedehnt werden.

Die britische Staatssekretärin im Verfassungsministerin, Harriet Harman, sagte: "Jeder hat ein Mobiltelefon, und weil das heutzutage eine der üblichsten Arten ist, um in Kontakt zu bleiben, machte es auch für die Gerichte Sinn, Gesetzesbrecher auf diese Art zu kontaktieren." Indem die Justiz SMS-Nachrichten an Straffällige schicke, sei sie "den Kriminellen einen Schritt voraus", sagte Harman. "Es kostet nicht viel, es ist schnell und wirkungsvoll, und vor allem nehmen die Straffälligen Kenntnis davon." Die Drohnachrichten könnten demnach Teil eines neuen Vollstreckungsdienstes sein, der im April getestet werden soll und 2007 in Kraft treten könnte. (APA/red)