Schwarz und kaum unterscheidbar?

HTC Mozart

- GSM Quadband, HSUPA 5.6, HSDPA 7.2

- 3,7"-TFT-Display

- 8-Megapixel-Cam mit Xenon-Blitz

- 16 GB Speicher

- Dolby Mobile Sound

- Standby: bis 435 h (UMTS)

- Abmessungen: 119 x 60 x 12 mm, 130 g

Preis: rund 510 Euro

HTC HD7

- GSM Quadband, HSUPA 5.6, HSDPA 7.2

- 4,2"-TFT-Display

- 5-Megapixel-Cam mit Doppel-LED

- 8 GB Speicher

- Dolby Mobile Sound

- Standby: bis 320 h (UMTS)

- Abmessungen: 122 x 68 x 12 mm, 162 g

Preis: rund 620 Euro

Die Qual der Wahl hat man nicht wirklich, wenn man sich dieser Tage für ein Handy mit Windows Phone 7 (WP7) entscheiden möchte. In Österreich stehen dem Interessenten gerade einmal fünf Modelle von den Herstellern HTC, Samsung und LG für das neue Betriebssystem zur Verfügung. Alle schwarz und auch hinsichtlich Hardware kaum unterscheidbar? NEWS.at hat einen genaueren Blick auf die Geräte-Spezifikationen geworfen.

Um ein reibungsloses Nutzer-Erlebnis mit WP7 zu gewährleisten, müssen sich die Hersteller an Mindestanforderungen von Microsoft halten. Das beginnt mit sinnvollen Vorgaben wie der ausschließlichen Verwendung von kapazitiven Touchscreens, Prozessoren ab 1 GHz Taktung und Digicam-Sensoren mit mindestens fünf Megapixel Auflösung. Auch diese Medaille hat aber eine Kehrseite: Ebenso verpflichtend ist nämlich die Verwendung von vier Funktionstasten im Geräte-Design und der Verzicht auf eine Erweiterbarkeit via Speicherkarten. Unter diesem Aspekt lassen sich die Ähnlichkeiten - wenn auch nicht durchgehend nachvollziehbar - zumindest begründen.

Trio von HTC
Am stärksten unterstützt wird WP7 zu Beginn von HTC. Mit HD7, Mozart und Trophy wirft der taiwanesische Hersteller gleich drei Modelle ins Rennen. Eindeutig als Flaggschiff auszumachen ist das HD7, das als Android-Gegenstück zum Desire HD und als besonderes Erkennungsmerkmal ein Jumbo-Display mit einer Diagonale von 4,2 Zoll aufweist. Exklusiv aber instabil scheint der ausklappbare Ständer an der Rückseite, um bequem Videos betrachten zu können. Ansonsten weicht das HD7 kaum von besagten Minimalanforderungen ab und verfügt nur über bescheidene 8 GB Fix-Speicher.

Das Mozart hingegen kann an dieser Stelle mit 16 GB Speicher und einer 8-Megapixel-Kamera aufwarten. Gänzlich bei den Standards von Microsoft verweilt wiederum das Trophy, das die Spezifikationen des Mozart lediglich mit einer Display-Diagonale von 3,8 Zoll leicht ausstechen kann. Allen Modellen gemein ist ein spezieller Software-Hub, der dem User die HTC-typische Uhr, schicke Wetterinfos und einen Ausblick auf exklusive HTC-Apps mit auf den Weg gibt.

HD7 und Trophy sind bei A1 erhältlich, das Mozart gibt es bei T-Mobile und Orange. Vertragsfrei sind die Geräte zwischen 480 Euro (Trophy) und 620 Euro (HD7) angesiedelt.

Samsung: AMOLED, aber Super bitte!
Der koreanische Hersteller Samsung beschränkt sich zum Start in Österreich auf das Omnia 7. Herausragendstes Merkmal ist sicherlich das Super AMOLED-Display, das WP7 unter sämtlichen Lichtverhältnissen nicht nur am schönsten darstellt, sondern das auch den Akku weniger belasten soll. Ebenfalls markant ist die hochwertige Gehäuseverarbeitung, die von Metall und nicht wie so oft von Plastik dominiert wird.

Aus technischem Standpunkt könnte man ansonsten fast meinen, man hätte es mit einem Galaxy S zu tun: Gleiches Display, gleiche CPU-Taktung, gleicher Akku, gleiche Kamera - lediglich der microSD-Kartenslot ist den Vorgaben von Microsoft zum Opfer gefallen. Was zum kleinen Haken führt, das sich auch das Omnia lediglich mit 8 GB Fix-Speicher begnügen muss. Erhältlich sein wird das Omnia 7 bei A1 und 3, ohne Vertragsbindung gibt Samsung den Richtwert von knapp 630 Euro aus.

Alles Optimus bei LG?
Last but not least steht noch das Optimus 7 von LG für WP7-Interessenten zur Auswahl. Zwar verfügt das 3,8-Zoll-Display nicht ganz über die bestechende Qualität des Omnia-7-Touchscreens, dafür kann LG mit 16 GB Speicher und smarter Zusatz-Software fernab von Wetter-Firlefanz punkten. Während "Panorama Shot" (Panorama-Aufnahmen) und "Intelligent Shot" (Bildverbesserung) die recht durchschnittliche Fünf-Megapixel-Kamera auffetten sollen, lassen sich mit "Play To" Bilder, Musik und Videos auf jedes DLNA-taugliche Gerät streamen.

Skurrilerweise hat sich noch kein Provider "erbarmt", das LG Optimus 7 in sein Programm aufzunehmen, daher ist es momentan lediglich ohne Vertragsbindung für rund 480 Euro erhältlich.

NEWS.at-Eindruck
Die Hardware-Kreationen der einzelnen Hersteller sind aufgrund der von Microsoft vorgegebenen Spezifikationen leider tatsächlich genauso überschaubar wie die Auswahl der WP7-Handys an sich. Erstaunlicherweise scheint niemand das Risiko auf sich nehmen zu wollen, die keinesfalls festgelegten Obergrenzen auszuloten. Unglücklich scheint auch der durchgehend schwarzlastige "Trauer-Look" der Geräte-Designs: Ein wenig Abwechslung hätte hier sicherlich nicht geschadet.

Am ehesten lassen sich noch am Display Unterschiede ausmachen, wobei hinsichtlich Größe das HTC HD 7 und hinsichtlich Qualität das Samsung Omnia 7 klar den Vorzug bekommt. Wer gerne "alles mit an Bord" hat, sollte darauf achten, dass der fix verbaute Speicher 16 GB beträgt. Unter diesem Aspekt kann die Wahl nur auf das HTC Mozart oder auf das LG Optimus 7 fallen. Prinzipiell muss man sich aber zuerst wohl eher die Frage stellen, ob man sich mit Windows Phone 7 um den Preis dieser Kompromiss-Findung wirklich schon auf ein neues Betriebssystem einlassen möchte. Oder eben (noch) nicht.