Windows funktioniert auch auf dem iPhone:
Virtueller Desktop von Wyse veröffentlicht

Ein ganzer Windows-Computer findet Platz auf dem kleinen iPhone. Möglich macht dies die PocketCloud, eine iPhone-Anwendung, die den drahtlosen Zugriff auf den Desktop-Computer ermöglicht. "Jetzt kann ich endlich mein Office an den Baggersee verlegen", schrieb ein Nutzer in einem Kommentar für den Apple-Shop iTunes.

Mit der PocketCloud des Herstellers Wyse wird das alte Konzept eines "Thin Client" neu definiert. Traditionell versteht man darunter ein digitales Endgerät, das nur die Ein- und Ausgabe von Daten beherrscht und alle sonstigen Prozesse von einem leistungsstarken Server erledigen lässt. In der PocketCloud wird das iPhone zum Thin Client, der Desktop-Computer zum Server.

Zwei Wege kennt das iPhone-Programm, um den Bildschirm des großen Computers auf das Handy-Display zu hieven. Der eine Weg nutzt die Microsoft-Netzwerktechnik Remote Desktop Protocol (RDP), um den Windows-Desktop auf dem iPhone darzustellen. Der andere Weg verläuft über die Virtualisierungstechnik VMWare - hier wird der Desktop einer "virtuellen Maschine" auf dem iPhone gespiegelt. Das kann dann sowohl eine Windows-Oberfläche als auch ein Mac- oder ein Linux-System sein.

Virtuelle Steuerung inklusive
Was sonst auf einem Computerbildschirm Platz findet, wird nun auf dem Display mit einer Diagonalen von 3,5 Zoll zusammengedrängt. Man kann den Bildschirm aber wie auf dem iPhone gewohnt mit zwei Fingern vergrößern. Außerdem gibt es in der Anwendung eine Cursor-Lupe, um die Bedienelemente auf dem Desktop gezielt anzusteuern.

Wyse hat auch einen speziellen Windows-Browser entwickelt, der auf die iPhone-Darstellung angepasst ist. Er wird auf dem PC installiert und bringt dann unter anderem auch Flash-Inhalte aufs iPhone, was das Apple-Smartphone von sich aus bisher noch nicht beherrscht. Die Anwendung kostet im iTunes-Store 23,99 Euro. (apa/red)