Wachstumsmotor Handy: Österreichischer Telekom-Markt stieg 2003 um 5,1 Prozent

Der österreichische Telekom-Markt ist im letzten Jahr um 5,1 Prozent gewachsen. Der Umsatz der Branche erhöhte sich auf 4,34 Milliarden Euro. Wachstumsmotor waren die Mobiltelefone (plus 8,4 Prozent) und Breitband-Internet (plus 50 Prozent). Das Festnetz verzeichnete 2003 einen leichten Umsatzrückgang von 3,3 Prozent. Laut der Telekom-Regulierungsbehöre (RTR) war das Jahr 2003 von einer "steigenden Produktvielfalt und sinkenden Tarifen" gekennzeichnet.

Im Mobilfunk stiegen die Umsätze vom Jahr 1997 - dem Beginn der Telekom-Liberalisierung - bis 2003 von 679 Mio. auf 3,18 Mrd. Euro. Im Festnetz sanken sie hingegen im gleichen Zeitraum von 1,99 Mrd. auf 1,63 Mrd. Euro. Wie die RTR weiters mitteilte, betrug die Handy-Durchdringungsrate in Österreich im Jänner 2004 rund 87 Prozent, Spitzenreiter war Luxemburg mit 122 Prozent. Dieser über 100 Prozent liegende Wert erklärt sich dadurch, dass SIM-Karten nicht nur in Handys, sondern auch in Maschinen zum Einsatz kommen und im wohlhabenden Luxemburg viele Personen mehr als ein Mobiltelefon besitzen. Schlusslicht sei Frankreich mit knapp 70 Prozent Penetrationsrate. Gewaltig gewachsen ist die Anzahl der SMS - von 1997 auf 2003 um 1,1 Mrd. auf 1,4 Mrd. Kurznachrichten.

Breitbandinitiative der RTR hat gegriffen
Zufrieden zeigte sich RTR-Chef Georg Serentschy mit der Internetentwicklung. Demnach habe die Breitbandinitiative der Regulierungsbehörde sowie von Bund und Ländern gegriffen, Ende 2003 habe es knapp über 600.000 ADSL- oder Kabelanschlüsse gegeben. Internetanbieter hatten aber zuvor kritisiert, dass die Förderungen nur ein Tropfen auf dem heißen Stein seien und statt der geplanten 30 Mio. Euro rund 1 Mrd. Euro notwendig wären.

Zahl der Schlichtungsfälle explodierte
Um 43 Prozent explodiert ist die Zahl der Schlichtungsfälle. Wurde die RTR bei Streitigkeiten zwischen Telekom-Betreibern und ihren Kunden in den Jahren 2001 und 2002 nur rund 1.500 mal aktiv, waren es 2003 gleich 2.183 Fälle. Hauptanteil haben laut Serentschy die Internet-Dialer, die statt der Standardverbindung einen teuren Kontakt zu einer Mehrwertnummer herstellen. Ein weiteres, größeres Übel seien die Grenzen beim Internet-Download-Volumen. (APA/red)