W-Lan: Hoffnungsträger für mobilen Datendienste-Markt

W-Lan - der mobile Breitbandzugang zum Internet - gilt als Hoffnungsträger für den Markt der mobilen Datendienste. In den Shops findet sich kaum mehr ein Notebook, das nicht mit so genannten Wireless Cards ausgestattet ist. Zudem rüsten viele Nutzer ihre Rechner mit diesen Karten nach, um an öffentlichen Hotspots Zugang zum Internet zu haben. Vor allem die Hardware-Branche zeigt sich von dieser Entwicklung erfreut.

Doch kann daraus auf einen bald bevorstehenden Boom bei der Nutzung kostenpflichtiger Zugangsdienste geschlossen werden? Auf Grundlage einer aktuellen Soreon-Kundenbefragung, ist dies leider zu verneinen. Die große Mehrheit der W-Lan-Nutzer gibt kein Geld für den Zugang zu kostenpflichtigen Hotspots aus. Über 70% der Befragten nutzen den drahtlosen Internetzugang lediglich privat oder an kostenlosen Zugangspunkten. Nur ein geringer Anteil der aktiven Nutzer gibt über 10 € für die W-Lan-Nutzung pro Monat aus.

Gleichzeitig steigt die Nutzung von Datendiensten mittels Handy stark an. Soreon erwartet, dass die Mobilfunkanbieter rund ein Drittel ihrer Umsätze in fünf Jahren mit Datendiensten wie GPRS und UMTS erzielen.

Die Analysen zeigen die Entwicklungsrichtung an: W-Lan wird zu Hause und (selektiv) an öffentlichen Orten zum Herunterladen von E-Mails oder Informationen genutzt. Doch die Vollabdeckung des Handynetzes kann W-Lan nicht ersetzen. Deswegen wird der Kunde in Zukunft W-Lan dort nutzen, wo es vorhanden ist und er die hohen Bandbreiten benötigt (z.B. für umfangreiche E-Mails oder Videodateien). Für alle anderen Orte und Gelegenheiten wird er einen bequemen, wenn auch etwas langsameren Datenzugang einfordern.

Die Mobilfunk- wie auch die W-Lan-Betreiber sind daher aufgefordert, schnell zu einer Integration ihrer Netze zu kommen. Nicht nur eine gemeinsame Rechnung für Mobilfunk und W-Lan ist nötig, auch eine Integration beider Technologien in einem Gerät ist wünschenswert. Einen Nachfrageschub werden so bald Handys und PDAs erfahren, die eine einfache Kombination aus Mobilfunk- und W-Lan-Zugang beinhalten. Langfristiges Ziel ist der nahtlose Übergang des Nutzers von einer Netzart zur anderen. Ob GPRS, UMTS oder W-Lan spielt dann für den Nutzer keine Rolle mehr. Je nach angefragtem Service wird der Kunde dann automatisch das Netz zugewiesen, wo er seine Daten oder Inhalte schnell, effizient und kostengünstig bekommen kann.