Vor CeBIT 2004: UMTS-Fieber greift bereits um sich

Die breite Einführung von UMTS-Diensten mit Datenkarten für mobile Computer steht vor der Tür. Nachdem der Mobilfunkbetreiber Vodafone als erster Anbieter in Deutschland bereits vor wenigen Tagen mit der Vermarktung begann, werden die Konkurrenten um T-Mobile, 02 und E-Plus voraussichtlich zur Computermesse CeBIT Mitte März nachziehen.

Knapp vier Jahre nach der spektakulären Auktion der UMTS-Lizenzen und mehrfachen Start-Verzögerungen hebt der Mobilfunk der Zukunft allmählich ab - zunächst allerdings ohne Handy. Die vier Anbieter in Deutschland werden sich auf die Datenkarten konzentrieren. Die UMTS-Dienste wenden sich damit hauptsächlich an Geschäftskunden: Die UMTS-Datenkarten, die mit einem Sender ausgestattet sind und in einen tragbaren Computer gesteckt werden, ermöglichen eine wesentlich schnellere mobile Datenkommunikation als bisher.

T-Mobile, E-Plus und 02 sind durch das Vorpreschen von Vodafone unter Handlungsdruck geraten. Sie müssen nach Einschätzung von Branchenkennern schleunigst nachziehen, um keinen Boden zu verlieren. Schließlich haben alle viel Geld in die Lizenzen und den Aufbau der Netze investiert. Die CeBIT gilt in der Branche als der geeignete Zeitpunkt für den Start. Während T-Mobile und E-Plus noch keine konkreten Angaben zum Start machen wollen, hat 02 den UMTS-Start mit Datenkarten zur CeBit angekündigt.

Auf der Messe werden auch die Gerätehersteller ihre Produkte präsentieren. UMTS-Handys sind derzeit noch Mangelware. Die wenigen, die angeboten werden (Siemens, Nokia), sind für die meisten Privatkunden noch zu teuer. Vodafone-Chef Jürgen von Kuczkowski erwartet erst in der zweiten Jahreshälfte eine breiteres Modell- Palette mit ausreichender Stückzahl. So wird das schnelle Surfen im Internet über das Handy voraussichtlich erst mit dem Weihnachtsgeschäft richtig starten.

(apa/red)