Vodafone verdoppelt Dividende: Positiver Ausblick für die Geschäftsentwicklung

Der nach Umsatz weltgrößte Mobilfunkkonzern Vodafone, der in Österreich mit dem Marktführer Mobilkom Austria kooperiert, hat seine Dividende für das erste Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres verdoppelt und einen positiven Ausblick für die weitere Geschäftsentwicklung gegeben. Auf dem deutschen Markt stiegen Umsatz und Gewinn weiter.

Zusätzlich zur Verdoppelung der Dividende auf 1,91 Pence kündigte Vodafone in London an, sein Aktienrückkaufprogramm auf ein Volumen von rund vier Mrd. Pfund (5,72 Mrd. Euro) auszuweiten. "Insgesamt verläuft das Geschäft gut und im Rahmen unserer Erwartungen von Anfang des Jahres", sagte Vodafone-Chef Arun Sarin. "Wir sehen in diesem Jahr ohne die Auswirkungen von Beteiligungsänderungen weiterhin stabil proportionierte Mobilfunkmargen und einen freien Cash-Flow von rund 7,0 Mrd. Pfund." Vodafone stellte daher auch für das Ende März auslaufende Gesamtjahr 2004/05 eine Verdoppelung der Ausschüttung in Aussicht.

Rückgang in wichtigen Märkten
Angesichts der relativ niedrigen Verschuldung, zuletzt ausgebliebener Großakquisitionen und dem wiederholt gegebenen Versprechen, die Aktionäre stärker am Unternehmensgewinn zu beteiligen hatten Analysten überwiegend mit einer deutlichen Anhebung der Dividende gerechnet. Sie begrüßten diese zwar, zeigten sich aber skeptisch über die weiteren Geschäftsaussichten. "Im operativen Geschäft sind die Trends beunruhigend", sagte Mark James von der japanischen Investmentbank Nomura. Mit Ausnahme Deutschlands verzeichne Vodafone in allen wichtigen Märkten, beispielsweise in Italien, Großbritannien und Japan rückläufige Gewinnmargen.

An der Londoner Börse konnten die Vodafone-Aktien ihre anfänglich deutlichen Kursgewinne nicht halten und notierten am Mittag mit 143 Pence nur noch wenig verändert.

Schlechtere Ertragssituation
Die Ertragssituation stellt sich von März bis September erwartungsgemäß schlechter dar im ersten Halbjahr des Vorjahres. Wegen des verkauften japanischen Festnetzgeschäfts und ungünstiger Währungseinflüsse sei der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um sechs Prozent auf 6,505 Mrd. Pfund gesunken, hieß es. Der Umsatz ging um sieben Prozent auf 16,796 Mrd. Pfund zurück.

Im ersten Halbjahr gewann Vodafone nach eigenen Angaben 7,4 Millionen neue Kunden und weitete seine Kundenbasis damit auf 146,7 Millionen Nutzer aus. Damit hat nur der Hongkonger Anbieter China Mobile mit 194,4 Millionen mehr Kunden.

Wachstumsmotor UMTS
Die deutsche Vodafone-Tochter D2, nach T-Mobile zweitgrößter deutscher Anbieter, verzeichnete im ersten Halbjahr eine Steigerung der Ebitda-Gewinnmarge um 1,3 Prozentpunkte auf 46,9 Prozent. Deutschland-Chef Jürgen von Kuczkowski begründete dies mit dem Markterfolg des mobilen Internet-Portals "Vodafone life", vor allem aber mit der neuen Mobilfunktechnologie UMTS. "UMTS ist auch klar der Wachstumsmotor für die nächsten Jahre", sagte er in Düsseldorf. Im bevorstehenden Weihnachtsgeschäft werde Vodafone damit erstmals in den Massenmarkt einsteigen, nachdem man sich bislang eher auf Geschäftskunden konzentriert habe.

Für die Zukunft ist Kuczkowski optimistisch. Der Umsatz dürfte auch im Gesamtjahr "irgendwo zwischen fünf und zehn Prozent" zulegen. Im Halbjahr war er um sechs Prozent auf 4,2 Mrd. Euro gestiegen. Das Ebitda kletterte um neun Prozent auf zwei Mrd. Euro. Die Zahl der D2-Mobilfunkkunden in Deutschland stieg um 1,1 Millionen auf nunmehr 26,1 Millionen. Von einer Marktsättigung können noch keine Rede sein, versicherte Kuczkowski. In Deutschland kämen auf 100 Menschen erst 80 Handys, in Italien beispielsweise 103. "Damit liegen wir bei der Penetrationsrate gerade mal im Mittelfeld", sagte Kuczkowski. (apa)