Verhandlungen über UMTS-Handys: Nokia führt Gespräche mit Netzbetreibern

Der weltweit größte Handy-Hersteller Nokia glaubt, dass er auch in Österreich mit seinen neuen Geräten kräftig punkten wird. "Alle Mobilfunk-Netzbetreiber warten auf UMTS-Handys. Mit unserem neuen Modell 6630 werden wir konkurrenzlos sein", meinte der Nokia Österreich-Chef, Jörg Pribil. Im Moment verhandle der Konzern noch mit den Netzbetreibern über eine Abnahme der neuen UMTS-Geräte. Die Gespräche würden aber "sehr konstruktiv verlaufen", so Pribil.

Wann neben dem reinen UMTS-Anbieter "3" (Hutchison) auch die anderen sechs österreichischen Mobilfunkanbieter auf Nokia-UMTS-Handys zurückgreifen werden, wollte er aber nicht verraten. Sowohl die Mobilkom, als auch T-Mobile haben aber zuletzt bereits selbst angekündigt, noch im ersten Halbjahr zumindest mit dem Nokia 7600 in den Vertrieb gehen zu wollen.

Nokia-Österreich-Chef gibt sich optimistisch
Optimistisch gibt sich Pribil auch bei der heute im finnischen Helsinki, dem Hauptsitz von Nokia, verkündeten Produktoffensive bei Klapphandys. Österreich sei zwar kein typisches Nutzerland für aufklappbare Endgeräte, Nokia würde aber durch attraktive Angebote neue Kundenschichten ansprechen.

Nokia musste Einbußen hinnehmen
Wie viele Handys er bis Jahresende verkaufen will und wie hoch derzeit der Marktanteil in Österreich ist, verriet Pribil nicht. Der Nokia-Konzern hatte zuletzt rund um den Globus Marktanteilsverluste hinnehmen müssen.

Pribl über tel-me-Konkurs
Zum Scheitern des österreichischen Handyanbieters tel.me meinte der Chef des Marktführers, dass es beim Verkauf um Handy um mehr als nur um das Produkt, sondern auch um die Organisation von Marketing und Services gehe. Und da sei es eben für einen kleinen Anbieter in einem nahezu gesättigten Markt wie Österreich schwer, auf Dauer zu bestehen.

Fehler werden eingeräumt
Bei Nokia wurden nun offen Fehler eingeräumt. "Ich denke, wir waren etwas geblendet von unserem Erfolg im vierten Quartal", sagte ein Nokia-Manager der Nachrichtenagentur AFP in Helsinki. "Dies hat dazu geführt, dass wir auf Marktsignale nicht gut und schnell genug reagiert haben."

Nokia-Chef zeigt sich zurückhaltend
Nokia Chef Jorma Ollila zeigte sich zurückhaltend zum weiteren Verlauf des Jahres: "Ich denke nicht, dass wir an einem Punkt sind, an dem wir das zweite, dritte oder vierte Quartal diskutieren können", sagte der Nokia-Chef. "Wir arbeiten sehr hart und ich bin sicher, dass es Ergebnisse geben wird. Unsere Produktpalette und Marktposition erfüllen uns mit großem Vertrauen in unsere Kapazität, verlorene Marktanteile zurückzugewinnen."

Großteil der neuen Modelle kommt am Jahresende
Analyst Mika Paloranta von der Investmentbank Carnegie sagte, der Großteil der von Nokia angekündigten Handys werde voraussichtlich erst Ende des Jahres in den Geschäften auftauchen. Er rechne deshalb frühestens im vierten Quartal damit, dass Nokia Marktanteile zurückgewinnen könne. Zudem sei das Design der neuen Geräte nicht gerade revolutionär. Die Nokia-Aktie verlor in Helsinki bis zum Nachmittag (14:40 Uhr) mehr als zwei Prozent auf 11,66 Euro. Damit büßte das Papier seit Anfang März rund 38 Prozent an Wert ein.
(APA/red)