UTA-Übernahme: Wettbewerbsbehörde gibt grünes Licht für Abschluss des Deals

Die Übernahme des größten alternativen Festnetzanbieters UTA Telekom durch die schwedische Tele2 wird vorraussichtlich im Jänner 2005 abgeschlossen. Die Bundeswettbewerbsbehörde hat bereits grünes Licht zum Megadeal gegeben, wie aus Unternehmenskreisen bekannt wurde. Der endgültige Bescheid der Behörde wird in wenigen Tagen erwartet. Tele2 hatte für die Vollübernahme der UTA insgesamt 213 Mio. Euro gezahlt.

Nach gründlicher Prüfung des Sachverhalts gebe es keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken gegen den geplanten Zusammenschluss, daher werde auch keine weitere kartellrechtliche Prüfung beantragt, heißt es in einer Stellungnahme der Behörde. Die Prüfung sei "in enger Zusammenarbeit" mit der Telekomregulierungsbehörde RTR, der Wettbewerbskommission und dem Bundeskartellanwalt erfolgt. Es habe auch kein Unternehmer, dessen rechtliche oder wirtschaftliche Interessen durch den Zusammenschluss berührt werden, eine schriftliche Äußerung beim Kartellgericht abgegeben, obwohl die Wettbewerbsbehörde die wichtigsten Mitbewerber sogar "schriftlich auf diese Möglichkeit aufmerksam" gemacht habe.

Wettbewerbsdruck nicht erhöht
Die Telekom Austria (TA) werde auch nach der Übernahme der UTA durch Tele2 auf dem Festnetztelefonmarkt für Privatkunden "die bei weitem stärkste Stellung" einnehmen werde, stellte die Wettbewerbsbehörde fest. UTA und Tele2 hätten außerdem eine in hohem Maße komplementäre und nicht so sehr überschneidende Angebotsstruktur. Durch den Zusammenschluss werde der Wettbewerbsdruck auf die TA erhöht.

Freude über rasches Urteil
Tele2 und UTA zeigten sich erfreut über das rasch erfolgte Urteil der Kartellbehörde. "Wir freuen uns, die Entscheidung entspricht unseren Erwartungen", sagte Tele2 Österreich-Chef Norbert Wieser heute in einem der APA übermittelten Statement. Nun würden die Closing-Gespräche beginnen, um die Übernahme endgültig unter Dach und Fach zu bringen. Nach der Fixierung des Deals werde Tele2 Details über die weitere Vorgehensweise bekannt geben.

Die UTA zeigte sich ebenfalls mit der Entscheidung der Wettbewerbsbehörde zufrieden. "Wir freuen uns über die schnelle Entscheidung, damit ist die wichtigste Voraussetzung für das Closing gegeben", sagte UTA-Sprecher Martin Halama.

Geschäftsbereiche unverändert
Tele2 will letzten Angaben zufolge alle Geschäftsbereiche der UTA weiterführen und vor allem die Entbündelung von Leitungen zum Endkunden ausbauen. Der neue Komplettanbieter will neben dem Internet- und Festnetzgeschäft auch im Mobilfunkbereich weiter wachsen. Während sich Tele2 in Österreich bisher vor allem auf das Privatkundengeschäft konzentrierte, bringt die UTA auch 78.000 Firmenkunden in die Telekom-Ehe mit. (apa/red)