US-Kommission will Mobiltelefone für Schwerhörige

Die US-Federal Communications Commission (FCC) hat neue Richtlinien erlassen um in Zukunft auch den Benutzern von Hörapparaten das Telefonieren mit Mobiltelefonen zu ermöglichen. So sind Handyhersteller als auch Serviceanbieter dazu angehalten digital-kabellose Telefone zu entwickeln, die mit Hörgeräten kompatibel sind.

Über 85 Prozent der Funktelefone funktionieren heute über ein digitales Netzwerk, wobei diese für Träger von Hörgeräten zumeist ungeeignet sind. So führt die hier angewandte Technologie bei gleichzeitiger Benutzung von Hörhilfen zu starken Hintergrundgeräuschen oder führt überhaupt dazu, dass sich Teile des Hörapparates ausschalten. Karen Peltz Strauss, ehemalige Beamtin bei der FCC, sieht dies als besonders tragisch, da die Bevölkerung altert und dadurch immer mehr Personen auf Hörgeräte angewiesen sind. "Eine signifikante Anzahl von schwerhörigen Leuten ist nicht in der Lage Funktelefone zu benutzen", so Peltz Strauss. So benutzen heute bereits sechs Mio. AmerikanerInnen Hörhilfen.

2 Telefone bis 2006
Diese Probleme haben die FCC nun zu einer Neuregelung veranlasst. Innerhalb von drei Jahren sollen zumindest zwei Telefone auf den Markt kommen, die eine Ausschaltung von Hörgeräten verhindern. Weiters sollen bis Februar 2008 die Hälfte aller Telefone ohne störende Hintergrundgeräusche funktionieren. Die Handyindustrie reagierte kooperationsfreudig und versicherte in Zukunft gemeinsam mit den Herstellern von Hörapparaten kompatible Geräte entwickeln zu wollen. Kritik kam jedoch zum Erlass von Bestimmungen, durch die spezifische Anforderungen für Funktelefone festgelegt wurden. "Der durch die FCC ergangene Bescheid wird die Kooperation unnötigerweise verkomplizieren und innovative Lösungen, die zu einer Veränderung führen sollen, einschränken", so Tom E. Wheeler, Präsident von Cellular Telecommunications & Internet Associations. (pte/red)

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