UMTS-Starttermin von One wackelt

Auf der Website des österreichischen Handybetreibers One heißt es, dass die dritte Mobilfunk-Generation UMTS noch 2003 kommt. Dennoch will sich Vorstandsvorsitzender Jorgen Bang-Jensen nicht darauf festnageln lassen: "Wir starten, wenn es drei bis fünf funktionierende UMTS-Endgeräte gibt und die erzielbaren Umsätze es vernünftig erscheinen lassen."

Das Netzwerk sei so weit fertig, die Inbetriebnahme verursache aber "nicht unbedeutende Kosten". Sobald die erreichbaren Umsätze stimmten, werde man es einschalten, erklärte der One-Chef auf die Frage, ob ein UMTS-Start noch heuer zu erwarten sei. Von einem Wettrennen halte man wenig: "Wer erinnert sich heute bei MMS, wer der Erste, Zweite oder Dritte gewesen ist?", relativierte Bang-Jensen Spekulationen über einen UMTS-Start zum fünften Geburtstag des Unternehmens im Oktober.

Das Problem sei kein Neues: Auch bei den Endgeräten zum GSM-Start habe es geheißen "Gott, schick Handys", kritisierte Bang-Jensen die Hersteller, um sogleich abzuschwächen: Die Forderung, "bringt mir Geräte, die alles können und 99 Euro kosten", sei auch nicht realistisch, dafür sei die Technologie zu komplex. One werde aber jedenfalls die regulatorische Vorgabe der 25-prozentigen Netzabdeckung bis Jahresende 2003 erfüllen. Skurriles Detail: Die Vorgaben seien zwar auf Punkt und Beistrich zu erfüllen, "kommerziell" einschalten - und damit UMTS überhaupt ermöglichen - müssten die Betreiber das Netz aber nicht.

UMTS muss sein
Es führe allerdings kein Weg an der dritten Mobilfunkgeneration vorbei. "Die Berater haben gesagt, dass UMTS ein Business-Produkt ist. Wir sehen das nicht so", erklärte Bang-Jensen. Auch für Dienste wie Picture oder Audio Messaging (MMS) brauche man künftig mehr Geschwindigkeit. Zwar würde ein Bild in Briefmarkengröße zur Zeit in etwa 15 Sekunden verschickt, bei größerer Auflösung - wie es künftige Endgeräte ermöglichen sollen - würde dies aber bedeutend länger dauern. Die teuren UMTS-Handys werde One nach einem etwaigen Start nur sehr ungern subventionieren. "Wir wollen uns an einem Preiskrieg nicht beteiligen, müssen aber auf den Markt reagieren."
(apa, red)