UMTS-Lizenzversteigerung in Kroatien: Mobilkom erhält Zuschlag für 17,5 Mio. Euro

Die Mobilkom Austria ist jetzt auch in Kroatien dick im Geschäft: Der österreichische Marktführer erhielt in Kroatien den Zuschlag für eine UMTS-Lizenz. Die für die Lizenzvergabe zuständigen Telekommunikationsagentur in Zagreb hat der Mobilkom-Tochter VIPnet den endgültigen Zuschlag erteilt, sagte Mobilkom-Sprecherin Elisabeth Mattes. Die Lizenz gilt für die Dauer von 20 Jahren. Wie viel VIPnet dafür zahlt, wollte die Mobilkom nicht kommentieren. Voriges Monat war noch von 132 Mio. Kuna - umgerechnet 17,5 Mio. Euro - die Rede gewesen.

Nach der Lizenzvergabe will VIPnet laut eigenen Angaben mit UMTS "bald" starten, genaueres war noch nicht zu erfahren. Die Mobilkom-Tochter will jedenfalls einer der weltweit ersten Mobilfunkbetreiber werden, die ihren Kunden zwei Technologien der dritten Mobilfunkgeneration - EDGE und UMTS - anbieten. Mit EDGE, eine Vorgängertechnologie von UMTS, war die VIPnet bereits im April dieses Jahres gestartet.

Weiter im Laufen sind laut Mobilkom die Verhandlungen über einen Einstieg in Bosnien-Herzegovina. Laut der Tageszeitung "Dnevni Avaz" hat der bosnische Regierungschef Ahmet Hadzipasic sowohl ein Angebot der Mobilkom als auch ein Offert der Deutsche Telekom-Tochter T-Hrvatski Telekom (T-HT) als "unannehmbar" bezeichnet. Die Mobilkom hat bereits vor Monaten ein Angebot für die bosnische Eronet gelegt. Hadzipasic betonte laut der Zeitung aber, dass "nicht die Eronet, sondern die HT Mostar Hilfe" benötige. Die Mobilkom wollte dazu keine Stellungnahme abgeben - nur so viel: Entgegen anders lautender Berichte habe die bosnische Regierung noch keine Entscheidung gefällt.

Angebot in Bosnien
Laut Zeitung hat Hadzipasic allerdings nur eine Änderung der Beteilugungsverhältnisse an der nach wie vor mehrheitlichen staatlichen HT Mostar abgelehnt. Die Mobilkom hat der selben Zeitung zufolge aber bereits ein Angebot gelegt, nach dem der bosnische Staat seine 63-Prozent-Beteiligung an HT Mostar behalten würde. Demnach würde die Mobilkom nur die im Juli an HT Mostar vergebene GSM-Lizenz sowie einen Teil der Schulden der HT Mostar bei der bosnischen Post übernehmen. Im Gegenzug würde sich nicht nur die Mobilkom, sondern auch der bosnische Staat mit 20 Prozent an der Eronet beteiligen.

Der Hintergrund: Die Eronet hat im Gegensatz zur HT Mostar bereits eine funktionierende GSM-Infrastruktur im Land aufgebaut. Eine bosnische GSM-Lizenz war jedoch im Juli an HT Mostar vergebene worden.

Auch T-Mobile erhält Lizenz
Neben der Mobilkom Austria hat auch die Mobilfunktochter der Deutschen Telekom, T-Mobile, eine UMTS-Lizenz in Kroatien erhalten. Dies bestätigte das Unternehmen Montagabend auf Anfrage der APA. Über den Kaufpreis für die Lizenz mit zwanzig Jahren Laufzeit hat auch T-Mobile, wie zuvor schon die Mobilkom, keine Angaben gemacht.

(apa/red)