UMTS-Launch: Orange startet im Juni 2004

Der Mobilfunkbetreiber Orange, Tochter der France Telecom, will Ende Juni 2004 mit der dritten Mobilfunkgeneration UMTS in Frankreich und Großbritannien starten, erklärte das Unternehmen auf der Mobilfunkmesse Forum 3GSM in Cannes (F). Angeboten werde der Dienst aber vorerst nur in 20 Städten. Netzwerklieferanten seien Nokia (Finnland), Alcatel (Frankreich) und Nortel (Kanada). Für Mai haben die Mitbewerber SFR, eine Vivendi-Tochter, und Vodafone ihren UMTS-Start in Frankreich angekündigt.

In Österreich sind seit einem dreiviertel Jahr zwei Anbieter mit UMTS auf dem Markt - Mobilkom Austria und "3". Die anderen UMTS-Betreiber (T-Mobile, One und tele.ring) haben lediglich ihr Netz zu Jahresende 2003 aufgedreht, um die Vorgaben der Regulierungsbehörde zu erfüllen. Kunden haben sie nach Eigenangaben praktisch keine. Mobilkom und "3" haben gemeinsam knapp 20.000 Kunden. Bis auf "3" verweisen alle heimischen Anbieter darauf, dass es zur Zeit noch zu wenig praxistaugliche UMTS-Handys gäbe.

Europaweit bringen sich die Mobilfunkkonzerne bereits mit Fusionen für künftige Preisschlachten bei UMTS in Position. Während die Deutsche Telekom schon länger auf eine Mehrheit beim größten polnischen Marktführer PTC schielt, geraten die britische mmO2 und der französische Betreiber SFR ins Visier ihrer Konkurrenten.

Auf dem deutschen Mobilfunkmarkt wird schon länger über einen möglichen Zusammenschluss der beiden kleinen Anbieter E-Plus (Düsseldorf) und O2 (München) spekuliert. Die Unternehmen sind die deutschen Töchter der niederländischen KPN und der britischen mmO2. Am Wochenende wurde bekannt, dass die Niederländer und Briten ihre Übernahmegespräche erfolglos abgebrochen haben.

Auch auf dem französischen Mobilfunkmarkt wird eine Übernahme immer wahrscheinlicher: Nach dem Scheitern von Vodafone beim Bietergefecht um AT&T Wireless in den USA dürfte der Medienriese Vivendi beziehungsweise seine Mobilfunktochter SFR voll ins Visier des britschen Marktführers geraten sein. Frankreich ist nämlich der einzige große westeuropäische Markt, auf dem Briten noch keine Mehrheitsposition haben.

(apa/red)