UMTS-Dienst: Mobilkom Austria übernimmt Lizenz von Telefonica

Die Mobilkom Austria übernimmt die zwei österreichische Frequenzpakete für die dritte Mobilfunkgeneration UMTS der spanischen Telefonica. Damit halte die Mobilkom nun vier UMTS-Frequenz-Pakete mit 19,8 Megahertz (MHz), hieß es in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Die Telefonica zieht sich mit dieser Transaktion endgültig aus dem österreichischen Markt zurück.

Eines dieser Frequenzpakete muss die Mobilkom allerdings gemäß den regulatorischen Auflagen bis Ende Jänner 2005 wieder abgeben. Die Mobilkom habe alle UMTS-Betreiber in Österreich eingeladen, dafür ein Angebot zu legen, sagte Mobilkom-Sprecherin Elisabeth Mattes. Die Mobilkom kann den Block laut Regulator bis Ende Jänner 2005 an einen Mitbewerber verkaufen oder verschenken - ein Eigentümerwechsel muss jedenfalls garantiert sein -, sonst fällt er unentgeltlich und automatisch Ende Jänner 2005 an die Republik Österreich zurück

Die Mobilkom erwerbe nicht nur die Nutzungsrechte für die 9,8 MHz-UTMS-Lizenz der Telefonica, sondern übernehme die gesamte Telefonica-Tochter 3G Mobile Telecommunications GmbH, hieß es. 3G Mobile werde als eigenständiges Unternehmen unter der Flagge der Mobilkom weiter bestehen bleiben und sich vor allem um die Verwertung der UMTS-Frequenznutzungsrechte kümmern.

Günstigere Netzplanung erwartet
Mit dieser neuen Grundausstattung werde die Mobilkom langfristig über knapp 15 MHz an UMTS Frequenzen verfügen, betonte Mobilkom-Generaldirektor Boris Nemsic. Damit könne UMTS-Netzplanung "effizienter und kostengünstiger" gestaltet werden. Die durch den Rückzug der Telefonica aus dem Österreichischen Markt bedingte Konzentration auf nunmehr fünf UMTS-Teilnehmer werde die Schlagkraft der Mobilkom und des österreichischen Mobilfunkmarktes insgesamt erhöhen.

Telefonica zieht sich zurück
Die Versorgungspflicht für die übernommenen UMTS-Frequenzen erfülle die Mobilkom durch das bereits aufgebaute UMTS-Netz, hieß es weiter. Mit dem Verkauf ihrer ungenützten UMTS-Lizenz entgeht die Telefonica allfälligen Pönale durch den Regulator, der für alle UMTS-Lizenznehmer bis Ende 2003 eine mindestens 25-prozentigen Netzabdeckung vorschreibt.

Telefonica führte heute als Begründung für ihren Rückzug "ein zu geringes Potenzial für eigenes Wachstum als sechster UMTS-Operator in einem Land mit knapp über acht Millionen Einwohnern" an. Das Unternehmen hatte die österreichische UMTS-Lizenz im November 2000 um 117 Mio. Euro ersteigert. Heute soll die Lizenzen Brancheninformationen zufolge nur noch etwa knapp 15 Prozent bzw. rund 17 Mio. Euro Wert sein.

Die Übernahme der UTMS-Lizenz und -Tochter der Telefonica durch die Mobilkom war Mitte Dezember 2003 unter Auflagen von der Regulierungsbehörde genehmigt worden. (apa/red)