Umfrage: Handy als Konkurrenz für TV und Print

Das Handy als Informationsmedium wird künftig zur ernsthaften Konkurrenz für klassische Medien wie TV und Zeitung. Davon ist zumindest die überwiegende Mehrheit der Experten überzeugt, die vom Verband der deutschen Internetwirtschaft eco befragt wurden.

87 Prozent gehen davon aus, dass das Mobiltelefon in der Informationsversorgung eine ähnliche Rolle spielen werde wie heute Printmedien und TV. Wichtigste Zielgruppe für mobile Informationen ist demnach die Jugend gefolgt von Geschäftskunden.

Das Handy habe einige Vorteile gegenüber klassischen Medien, so Bettina Horster, Leiterin des Arbeitskreises "Mobile Commerce". Schon jetzt liebäugelt die Mehrheit der Experten mit der Jugend. 79 Prozent geben Handy-Besitzer unter 24 Jahren als Hauptzielgruppe an, während nur 64 Prozent Geschäftskunden den Vorzug geben. Nimmt man jedoch alle Altersgruppen zusammen, liegen die Geschäftskunden wieder vor den Privaten. Die Experten gehen nämlich davon aus, dass sich über 40-Jährige kaum mehr an das Handy als Alternative zu TV und Printmedien gewöhnen werden.

Wichtigste mobile Medieninhalte
Unterhaltung wird (den Zielgruppen entsprechend) von 72 Prozent der Experten als wichtigster mobiler Medieninhalt gesehen. Nachrichten werden von 67 Prozent als entscheidender Content eingestuft, gefolgt von Sport (64 Prozent), Gewinnspielen (58 Prozent), Regionalinformationen (56 Prozent), Erotik (46 Prozent) und Musik bzw. Videoclips (38 Prozent).

Keine Handy-Gratiskultur
69 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Gratis-Kultur wie sie im Internet vorherrscht im Handymarkt nicht Einzug halten wird. Gleichzeitig wird die Bezahlung als eine Haupthürde für den Erfolg des Handys als Informationsmedium genannt (62 Prozent). Das Problem sei das Fehlen eines einheitlichen Standards für mobiles Bezahlen. Über ein Drittel der Experten sind von derzeitigen Geschäftsmodellen nicht überzeugt. Weniger als ein Drittel befürchtet, dass die Tastaturen und Displays heutiger Handys zu klein sind, um den klassischen Medien ernsthafte Konkurrenz zu machen. Auf der Suche nach der mystischen Killer-Applikation befinden sich ohnedies nur noch 16 Prozent der Befragten, die ihr Fehlen als "problematisch" einstufen. (pte/red)