"trend": Neues altes Angebot der Telekom Austria für Leitungsmiete

Die Telekom Austria hat den alternativen Telefon-Anbieter nun doch ein Offert gemacht, die eigenen Leitungen samt Servicierung und Abrechnung zu vermieten, berichtet das Wirtschaftsmagazin "trend" in seiner am Dienstag erscheinende Ausgabe. Der Preis: 12,70 Euro netto pro Monat, das gleiche Angebot also, das die TA bereits einmal im vergangenen Dezember gemacht und wenige Tage später wieder zurückgezogen hat. Für die Alternativen ein völlig indiskutables Angebot.

Tele2-Chef Norbert Wieser: "Von einem nachhaltigen Wettbewerb in Österreich kann man erst dann sprechen, wenn die Leitungen der TA zu günstigeren Konditionen mit einem zumindest kostendeckenden Großhandelsabschlag an uns vermietet werden würden." Und dies sei mit diesem Angebot nicht der Fall.

Der Hintergrund: Mit der Miete der Leitungen samt zugehöriger Dienstleistung (Whole Sale Line Rental, kurz WLR) könnten die Alternativen eigene Grundgebühren festlegen und verrechnen und mit der TA weitaus direkter als heute in Konkurrenz stehen. In diesem Zusammenhang wurde die TA von Regulierungsbehörde im Rahmen eines von den Alternativen angestrengten Verfahrens aufgefordert, ein entsprechendes WLR-Angebot zu legen, was die TA Anfang Juni mit dem 12,70 Euro-Offert auch tat.

Alternative Anbieter plädieren für 30 Prozent Abschlag
Das Problem dabei: Die Differenz zur Grundgebühr des TA-Endkundentarifs "TikTak Privat Neu" beträgt lediglich 62 Cent, obwohl selbst ein internes Gutachten der RTR von einem notwendigen Unterschied von zwei Euro spricht, damit die Alternativen (unter Berücksichtigung der eigenen Kosten) überhaupt die Chance haben, konkurrenzfähige Grundgebühren am Markt anbieten zu können. Die größten alternativen Betreiber plädieren dabei für ein Modell von jeweils 30 Prozent Abschlag zwischen Endkundentarif, WLR und Entbündelungsgebühr, damit ein fairer Wettbewerb stattfinden kann.

TA: Angebot liege in den Erwartungen des Regulators
Das sei jedoch laut TA-Vorstandsdirektor Rudolf Fischer völlig unmöglich, da alleine schon die Betriebsaufwendungen für die Leitungen höher liegen: "Das ist bereits mehrfach geprüft worden." Verrechnet würden nahezu nur die Selbstkosten. Und mit dem WLR-Angebot von 12,70 Euro liege man "in den Erwartungen des Regulators". Was dieser angesichts des zurzeit anhängigen Verfahrens nicht konkret kommentieren will. Georg Serentschy: "Uns geht es um abgestufte Preise, damit die Netzbetreiber Interesse daran haben zu investieren."

Dennoch: Laut internen Infomationen will nun die Telekom-Control-Kommission das Preisangebot der TA nochmals genau prüfen. Ein Insider: "Jetzt kommt ihnen daran doch etwas spanisch vor."