"Top-Selling" für die Handyweihnacht 2006:
Wie Provider jetzt um die Neukunden ringen

Es ist die heißeste Zeit des Jahres im Handy-Biz. Zwischen November und Jänner drehen Österreichs Netzbetreiber noch einmal die Tarifschraube nach unten und werfen alle Tricks in die Marketingschlacht. Denn im Weihnachtsgeschäft geht es um 500.000 wechselwillige Kunden, die vor allem zwei Dinge wollen: ein neues Handy und einen denkbar günstigen Tarif.

Die teuersten Kunden. Und beides bekommen sie. Zwischen 200 und 400 Euro kostet die Netzbetreiber jetzt jeder Neukunde. Kein Wunder: Wer zu Weihnachten einen Vertrag unterzeichnet, bekommt nicht nur ein Top-Handy ab 0 Euro. So gut wie alle Betreiber bieten inzwischen auch Gratis-Gesprächsminuten - zumindest im eigenen Netz. Dabei ist der Vertragsabschluss in vielen Fällen nicht einmal Bedingung.

A1 bietet mit B-FREE 5 eine Prepaid-Aktion bis Jahresende, bei der Neukunden ein Jahr um nur 5 Cent im A1-Netz telefonieren können. 3 setzt noch eins drauf und verspricht allen Wertkartenkunden bares Geld, wenn sie aus anderen Mobilfunknetzen angerufen werden. Im Klartext: Bis 30. Juni gibt's für jedes eingehende Handygespräch 10 Cent gutgeschrieben. Auch T-Mobile verschenkt Guthaben. Alle Klax-Kunden, die ihre Wertkarte bis 30. April aufladen, erhalten 10 Euro als Bonus - und das bis zu 10-mal.

Von Ätsch! bis 4:0 Music
Bei den Vertragstarifen hat einmal mehr tele.ring die Nase vorn. "Wir bieten mit Ätsch! das beste Angebot Österreichs", sagt Konzernboss Georg Pölzl. "Schließlich telefoniert man bei einer Grundgebühr von nur 5 Euro um 5 Cent pro Minute in alle Netze des Landes." ONE-Chef Joergen Bang-Jensen setzt lieber auf neue Dienste. "Wir haben mit unserem Tarif 4:0 bereits 160.000 Kunden gewonnen. Jetzt bieten wir mit Gratis-Musikdownloads - etwa den Ö3 Top 10 - ein weiteres Goodie.

Wer gewinnt das Match?
Die meisten Kunden im Weihnachtsmatch erhoffen sich A1 und T-Mobile (mit tele.ring). Beide Kontrahenten wollen bis Jänner rund 150.000 User ins Netz holen. ONE-Chef Bang-Jensen setzt auf 35.000 Vertragsabschlüsse. 3-Boss Berthold Thoma verrät nur, dass er jetzt ein Drittel des Jahresgeschäfts macht. Das wären immerhin noch rund 25.000 Neukunden. Allein: Wie viele User die einzelnen Betreiber im Gegenzug an ihre Kontrahenten verlieren, verraten sie nicht.

(NEWS Nr. 47/06)