Tippfreudig: 63 % der Jugendlichen verschicken täglich SMS

Fast zwei Drittel der 14- bis 19-Jährigen verschicken täglich zumindest ein SMS (Short Message Service) und schon sechs von zehn Jugendlichen interessieren sich für MMS (Multimedia Messaging Service). Wer glaubt, dass Jugendliche einander weniger sehen, weil sie einander so viel schreiben, liegt aber falsch. Jugendliche planen nämlich vor allem ihre Verabredungen über SMS oder MMS, finden diese nonverbale Kommunikation aber auch für viele andere Anwendungen äußerst nützlich. Erwachsene simsen weniger, weil sie SMS oder MMS eher unpraktisch finden, wobei sie sich selbst mehr Fingerfertigkeit zutrauen als die Jungen glauben. Vor allem, wenn sie nicht mit einem Anruf stören wollen, tippen auch sie eine Nachricht in ihr Handy.

Alleine übers Netz des Mobilfunkbetreibers One gehen täglich rund 860.000 SMS und pro Monat werden darüber im Schnitt 50.000 MMS verschickt - Tendenz weiter steigend. Kein Wunder also, dass das Wort "simsen" als Verb des Begriffes "SMS-Kommunikation" letztes Jahr in den Duden aufgenommen wurde.

Doch obwohl SMS und MMS in aller Munde sind, ist noch wenig darüber bekannt, wie und wofür SMS und MMS benutzt werden und wie vor allem Jugendliche mit diesem Medium umgehen. Damit beschäftigt sich der aktuelle One-Mobilfunkbarometer für den das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Integral im Juli/August 2003 rund 1.000 Österreicher befragte.

Domäne der Jungen
Dass die Tippfreudigeren unter den jungen Handybesitzern zu finden sind, zeigen die Ergebnisse zur Nutzung der klassischen Kurzmitteilung schon auf den ersten Blick. 23 Prozent aller Handybesitzer versenden einmal täglich oder öfter ein SMS. Zumindest einmal pro Woche nutzen rund vier von zehn (44 %) diese Art der Mitteilung. Bei den 14 bis 19-Jährigen sind es 63 Prozent, die zumindest einmal täglich ein SMS verschicken.

MMS holt auf
44 Prozent der Jungen simsen sogar mehrmals täglich, während das im Schnitt nur 15 Prozent tun. So wie die Nutzung in den letzten Monaten laufend anzieht, steigt auch das Interesse an MMS stetig an. Fand letzten Sommer nicht ganz ein Fünftel (17 %) MMS interessant, gibt jetzt schon rund ein Drittel aller befragten Handybesitzer (32 %) an, dass sie MMS interessiert. Höher ist das Interesse freilich auch hier bei den Jugendlichen, von denen sich rund doppelt so viele (60 %) für MMS begeistern.

Bloß nicht stören!
Erwachsene, die SMS oder MMS mindestens einmal pro Woche verwenden, tun dies regelmäßig, um nicht mit einem Anruf zu stören (36 %) und um nette Grußbotschaften zu verschicken (23 %). Zu den Top 3 Verwendungs-möglichkeiten sowohl bei Jugendlichen als auch bei Erwachsenen zählt das Kontakt halten per SMS oder MMS. 44 Prozent der 14 bis 19-Jährigen SMS- oder MMS-User verwenden dafür regelmäßig Kurzmitteilungen und auch noch 30 Prozent der Erwachsenen bleiben so in Verbindung.

Generell verwenden Jugendliche SMS und MMS aber nicht nur häufiger sondern sie haben auch ein viel breiteres Nutzungsspektrum als Erwachsene. Sie verwenden die Non-Voice-Kommunikation regelmäßig vor allem zur Planung von Verabredungen (53 %) und um zu erfahren, was andere gerade machen (47 %). Rund ein Drittel verschickt Nachrichten, um selbst welche zu bekommen (33 %) oder will damit einfach mitteilen, wie's geht (31 %).

Kids stehen auf SMS-Services
Auch SMS-Dienste haben ihre Fangemeinde unter den 14- bis 19-Jährigen, denn diese werden von Jugendlichen regelmäßig vor allem für allgemeine Nachrichten, zum Downloaden von Logos oder Klingeltönen (beides 12 %) sowie für persönliche Informationen wie Kontostand, eingegangene E-Mails, o. ä. (11 %) verwendet. Erwachsene nehmen SMS-Services seltener in Anspruch. Am beliebtesten sind allgemeine Nachrichten per SMS, mit denen sich aber nur 5 Prozent der Erwachsenen am Laufenden halten.

Altersspezifische (Vor-) Urteile
Nahezu alle befragten Jugendlichen (98 %) sind davon überzeugt, dass "ihresgleichen" mehr Nachrichten mit dem Handy verschicken und fast genauso viele (96 %) meinen, dass Erwachsene SMS und MMS eher unpraktisch finden. Bei der Nutzungshäufigkeit pflichten die Erwachsenen den 14- bis 19-Jährigen bei, aber sie trauen sich selbst mehr Geduld und Fingerfertigkeit zu, denn nur 87 Prozent glauben, dass das Tippen eher Erwachsene störe.

Auch bei den Ansichten dazu, ob Nachrichten verschickt werden, wenn man keine Zeit oder Lust für ein Telefonat hat, gehen die Meinungen auseinander. Behaupten 77 Prozent der 14 bis 19-Jährigen über ihre Altersgenossen, dass sie Nachrichten dafür eher verwenden, schließen sich dieser Meinung nur 58 Prozent der Erwachsenen an. Einig wiederum sind sich Jugendliche und Erwachsene in der Einschätzung, dass SMS oder MMS vorwiegend von Erwachsenen benutzt werden, wenn sie nicht mit einem Telefonat stören wollen. (pte/red)

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