Telekom reagiert auf Schieszler-Skandal:
Ametsreiter mit Personalagenden betraut

Telekom reagiert auf Schieszler-Skandal:
Ametsreiter mit Personalagenden betraut

Die Telekom Austria hat 2008 zwar ihren Umsatz um 5,1 Prozent auf 5,17 Mrd. Euro gesteigert, bei den Ergebniszahlen gab es aber vor allem wegen hoher Rückstellungen für den geplanten Personalabbau im Festnetzbereich starke Einbrüche. In der Affäre um die kritisierten Aussagen von Festnetz-Finanzchef Gernot Schieszler zum Mitarbeiter-Abbau entzog TA-Chef Boris Nemsic Schieszler die Personalagenden.

Künftig werde Festnetz-CEO Hannes Ametsreiter für die Personalagenden zuständig sein, sagte Nemsic. Der Hintergrund: Schieszler hatte sich auf dem Capital Market Day am 29. Jänner in Wien kein Blatt vor den Mund genommen, als er darüber sprach, wie man bei der Telekom Austria mit Mitarbeitern umzugehen gedenke, die man nicht kündigen könne und die sich weigerten, "Golden Handshakes" anzunehmen. Die Rede war u.a. von Kontrollen und Klagen gegen Mitarbeitern, die beim Krankfeiern erwischt werden. Schieszlers Pech: Seine Aussagen wurden im O-Ton über die Internetplattform "youtube" verbreitet und lösten breite Empörung aus.

Telekom-Gewinn gesunken
Das EBITDA der Telekom Austria sank um 30 Prozent auf 1,30 Mrd. Euro - bereinigt um die Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 632,1 Mio. Euro wäre es um 3,9 Prozent auf 1,93 Mio. Euro gestiegen, erklärte TA-Chef Boris Nemsic. Die Restrukturierungsaufwendungen hätten keine materiellen Auswirkungen auf den Cashflow der Telekom Austria Group gehabt und würden zukünftige Ergebnisse verbessern, betonte Nemsic.

Das Betriebsergebnis ging um 82,2 Prozent auf 135,5 Mio. Euro zurück. Im Gesamtjahr 2008 ergab sich ein Jahresverlust von 48,8 Mio. Euro im Vergleich zu einem Jahresüberschuss in Höhe von 492,5 Mio. Euro im Gesamtjahr 2007. Seine Erwartungen für 2009 fasste Nemsic so zusammen: "Kein Wachstum, aber stabil".
(apa/red)