Telekom Austria: Die HV wählte Stadler und Mitterbauer in den Aufsichtsrat!

Die Aktionäre der börsenotierten Telekom Austria (TA) haben bei der heutigen Hauptversammlung mit 99,9 Prozent der Stimmen Investkredit-Generaldirektor Dr. Wilfried Stadler und Miba-Geschäftsführer DI Peter Mitterbauer neu in den Aufsichtsrat (AR) gewählt. Für Diskussion sorgte zuvor allerdings, dass Stadler gleichzeitig auch Aufsichtsratsvorsitzender der Rundfunk- und Regulierungsbehörde RTR ist.

Kleinaktionärsvertreter Wilhelm Rasinger und der Präsident des Interessensverbands der Mobilfunkkunden (IVMK), Robert Marschall, orteten in ihren Wortmeldungen eine "schlechte Optik" und eine Unvereinbarkeit der beiden Aufsichtsratssitze Stadlers. Stadler betonte hingegen, in der RTR nicht mit inhaltlichen, sondern rein mit finanztechnischen Fragen befasst zu sein: "Ich habe mit der Regulierung nichts zu tun". Daher liege keine inhaltliche Überschneidung vor. Rasinger und Marschall kritisierten außerdem, dass Stadler und Mitterbauer keinerlei Erfahrung im Telekom-Bereich hätten.

"Unverständnis" äußerte Rasinger auch über die Aufstockung des Kontrollgremiums um zwei Mitglieder an sich. Die bisherigen 12 Aufsichtsräte seien sicherlich ausreichend gewesen, so der Kleinaktionärsvertreter. ÖIAG-Chef Peter Michaelis begründete die Aufstockung, die die Zahl der Kapitalvertreter von acht auf zehn steigen lässt, mit der "hohen Sitzungsfrequenz" bei der TA. Stadler und Mitterbauer würden eine "wesentliche Bereicherung" für den TA-Aufsichtsrat darstellen.

Die neuen Aufsichtsräte im Kurz-Porträt
Der gebürtige Salzburger Stadler (Jahrgang 1951) war nach dem Volkswirtschaftsstudium zunächst im familieneigenen Unternehmen und dann als wirtschaftspolitischer Referent im Österreichischen Wirtschaftsbund tätig. Seit 1987 ist er in der Investkredit tätig, seit 1995 als Mitglied des Vorstandes, seit 2002 als Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender.

Mitterbauer (Jahrgang 1942) trat nach dem Maschinenbau- und Betriebswirtschaftsstudium an den Technischen Universitäten Wien und Graz in das familieneigene Unternehmen Miba, ein börsenotierter Autozulieferer, ein, an dessen Spitze er seit knapp 20 Jahren steht. Daneben war er langjähriger Präsident der Österreichischen Industriellenvereinigung und Vizepräsident des europäischen Industrie- und Arbeitgeberverbandes UNICE.

Weiters wurde der TA-Vorstand heute ermächtigt, während einer Geltungsdauer von 18 Monaten Stückaktien zu einem niedrigsten Gegenwert von 9 und einem höchsten Gegenwert von 21 Euro pro Aktie zu erwerben. Bisher lag der Höchstwert bei 18 Euro. (apa)