Telekom Austria über Analystenerwartungen

Die börsenotierte Telekom Austria AG (TA) hat in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2002 den Nettogewinn von 16,1 Mio. Euro auf 112 Mio. Euro verbessert, hieß es am Mittwoch in einer ad-hoc-Aussendung. Der Gewinn je Aktie stieg von 0,03 Euro auf 0,22 Euro. Der Umsatz der Gruppe blieb mit einem geringen Plus von 0,4 Prozent auf 2,90 Mrd. Euro auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums.

Obwohl das vierte Quartal 2002 saisonbedingt schwächer ausfallen werde, sei man "zuversichtlich, dass auf Gruppenebene die Ziele für das Geschäftsjahr 2002 erreicht werden", kommentierte TA-Generaldirektor Heinz Sundt die Neunmonatsergebnisse.

Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) der TA-Gruppe - exklusive Aufwände für freigestellte Mitarbeiter - erhöhte sich von Jänner bis September 2002 dank der hohen Beiträge aus dem Mobilfunkgeschäft um 3,9 Prozent auf 1,21 Mrd. Euro. Im EBITDA seien für den Festnetzbereich 33,1 Mio. Euro aus der Auflösung von Rückstellungen für Vorruhestandsprogramme enthalten, wovon 8,9 Mio. Euro auf das dritte Quartal 2002 entfallen würden, hieß es. Exklusive der Auswirkungen dieser Auflösungen zeige sich im Jahresverlauf eine Stabilisierung des EBITDA im Festnetzbereich. Der Betriebsgewinn (EBIT) wuchs bis September um 29,0 Prozent auf 385,5 Mio. Euro.

Die TA liegt mit diesen Ergebnissen beim Umsatz und EBITDA leicht und beim EBIT stärker über den Erwartungen der von der APA befragten Analysten, die für den Umsatz einen Wert zwischen 2,84 und 2,88 Mrd. Euro, für das EBITDA zwischen 1,18 und 1,19 Mrd. Euro und für das EBIT zwischen 246,5 und 356,0 erwartet hatten.

Rückgänge bei Festnetz-Geschäft
Im Festnetzbereich der Telekom Austria (TA) ging der Umsatz in den ersten neun Monaten des Jahres 2002 um 9,2 Prozent auf 1,51 Mrd. Euro zurück, gab die TA am Mittwoch in einer Pressemitteilung bekannt. Die Gründe für die "Stabilisation" des Umsatzes im Festnetzbereich trotz intensiven Wettbewerbs sei der Erfolg der "TikTak"-Tarifpakete und das verbesserte Kundenservice, meinte dazu TA-Generaldirektor Heinz Sundt.

Cash Cow Mobilkom
Die Mobilkom Austria-Gruppe hat den Umsatz in den ersten drei Quartalen 2002 um 11,4 Prozent auf 1,41 Mrd. Euro gesteigert, das EBITDA erhöhte sich um 20,7 Prozent auf 555,9 Mio. Euro, das EBIT um 29,8 Prozent auf 348,7 Mio. Euro. Die Gruppe betreute per Ende September 4,26 Millionen Kunden - davon 2,94 Millionen in Österreich - und hatte einen Marktanteil von 42,9 Prozent. Der durchschnittliche Monats-Umsatz pro Kunde (ARPU) erhöhte sich im dritten Quartal 2002 auf 36,5 Euro. Die Mobilkom wurde im dritten Quartal 2002 erstmals voll konsolidiert - die TA hatte Anfang Juni den 25-prozentigen Anteil der Telecom Italia an der Mobilkom zurückgekauft.

Datengeschäft
Im Datengeschäft der TA ging der Umsatz um 1,2 Prozent auf 235,7 Mio. Euro zurück, das EBITDA stieg um 5,7 Prozent auf 35,9 Mio. Euro, das EBIT reduzierte sich hingegen um 21,3 Prozent auf 7,4 Mio. Euro. Das EBITDA sei im dritten Quartal 2002 durch "uneinbringliche Forderungen" in der Höhe von 3 Mio. Euro zusätzlich belastet gewesen und sei daher von 22,8 Mio. Euro auf 8,1 Mio. Euro zurückgegangen.

Internetgeschäft
Im Internetgeschäft schrieb die TA in den ersten neun Monaten 2002 nach wie vor rote Zahlen. Der Umsatz stieg um 40 Prozent auf 87,2 Mio. Euro, das EBITDA stieg um 72 Prozent auf minus 6 Mio. Euro, das EBIT erhöhte sich um 52,5 Prozent auf minus 13,4 Mio. Euro. Per Ende September betreute die TA 803.400 Internetkunden.