Telecom 2003: Weltgrößte Telekom-Messe im Zeichen von Bescheidenheit

Die weltweit bedeutendste Ausstellung der Telekommunikationsbranche, die ITU Telecom World 2003, steht unter dem Zeichen der wieder gefundenen Bescheidenheit. Nach der Krise der Branche erwarten die Organisatoren weniger Aussteller und auch weniger Besucher. Auf der Messe, die vom 11. bis 18. Oktober ihre Tore öffnet, werden heuer nur mehr 750 Aussteller präsent sein - bei der letzten Durchführung vor vier Jahren waren es noch 1.150 gewesen, die Besucherzahl wird den Prognosen zufolge von 200.000 auf 115.000 sinken.

Die Budgets der Aussteller sind bescheidener geworden. Um vom Gigantismus der 99-er Ausstellung wegzukommen und damit auch die Budgets zu schonen, sind die Standflächen auf jeweils maximal 500 Quadratmeter beschränkt worden. Die Ausstellung, die im Genfer Palexpo über die Bühne geht, wird vom Internationalen Fernmeldeverein (ITU) organisiert.

Zentrale Themen der Telecom 2003 sind die Drahtlos-Technologie (Wireless) sowie das Zusammenspiel von Telekommunikation und Informatik. Das Ziel dieser Technologie ist die Verbindung interner Netze von Gesellschaften mit dem Internet, um rasch Informationen zu erhalten, wo immer sich auch die "Nomaden"-Angestellten aufhalten, und dies zu jedem Zeitpunkt.

Es geht wieder aufwärts
Laut dem Internationalen Fernmeldeverein befindet sich die Branche heute auf dem Weg der Besserung. 2002 wurden weltweit 200 Millionen neue Mobilfunk-Kunden und 76 Mio. neue Festnetzkunden registriert. Das Wachstum war aber weniger spektakulär als in den goldenen Telekom-Jahren 1995 bis 2000.

Prominente Absprünge
Mehrere große Anbieter haben der Telecom 2003 aber den Rücken gekehrt. Zu den prominentesten Abwesenden gehören Nokia, Alcatel, Ericsson, France Telecom, Oracle, Telefonica, Philips und Siemens. Dagegen sind die japanischen und nordamerikanischen Anbieter gut vertreten. Die grossen japanischen Marken wie Nec, NTT, Panasonic, Sharp und Sony sind ebenso in Genf dabei wie die US-Riesen Intel, Microsoft, Motorola oder Sun Microsystems. Grosse Beachtung hat die Rückkehr von IBM gefunden.

Von den schweizerischen Telekom-Anbietern hat sich allein die Swisscom zum Mitmachen entschlossen. Orange wird über ihre französische Muttergesellschaften vertreten sein, während Sunrise auf eine Teilnahme verzichtet hat.

Seit ihrer Gründung im Jahr 1971 wird die Telecom jeweils in Genf durchgeführt. Stadt und Kanton Genf müssen jedoch um die Durchführung der jeweils nächsten Ausstellung kämpfen. Wegen ihrer wirtschaftlichen Attraktivität reißen sich auch andere Städte um die Organisation der Telecom. (apa/red)

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