tele.ring-Verkauf: Der Mobilfunkbetreiber bestätigt den fortgeschrittenen Prozess

Der viertgrößte österreichische Mobilfunkanbieter tele.ring hat bestätigt, dass seine 100-Prozent-Mutter, die US-Telekomfirma Alltel, nach einem Käufer für das Unternehmen sucht. Nachdem es in den vergangenen Monaten international viele Kaufanfragen für tele.ring gegeben habe, habe Alltel nun einen "geordneten Verkaufsprozess" eingeleitet, der sich in einem fortgeschrittenen Stadium befinde, sagte tele.ring-Chef Michael Krammer.

Es lägen derzeit "viele Angebote" auf dem Tisch, bemerkte Krammer. Medienberichte, wonach auch die Mobilfunkfirmen T-Mobile, Tochter der Deutschen Telekom, und One bzw. dessen deutscher Mehrheitseigentümer E.ON interessiert seien, wollte Krammer nicht bestätigen. Beide Unternehmen sind im heiß umkämpften österreichischen Mobilfunkmarkt in den vergangenen Monaten gehörig unter Druck geraten, beide wären an einer Verbesserung ihrer Marktsituation interessiert. Branchenkreise halten dennoch einen Verkauf der tele.ring an einen Finanzinvestor für wahrscheinlicher als an einen strategischen Investor. Der tatsächliche Käufer von tele.ring muss für die Übernahme jedenfalls eine Menge Geld in die Hand nehmen.

Bis zu 1 Milliarde Euro wert
tele.ring wäre nach Schätzungen von Brancheninsidern rund 1 Mrd. Euro wert. Dieser Wert errechnet sich auf Basis des Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA), das im Vorjahr 121 Mio. Euro betragen hatte und heuer Schätzungen zufolge um 20 Prozent steigen könnte. Multipliziert man das für 2005 erwartete EBITDA mit einem Faktor sechs bis sieben, kommt man auf mehr als 1 Mrd. Euro. Die "Financial Times Deutschland" hatte den Wert von tele.ring unter Bezug auf Analysten mit 600 Mio. Euro angegeben.

Deutsche Bank wickelt Verkauft ab
Mit dem Verkauf von tele.ring wurde Medienberichten zufolge die Deutsche Bank betraut, die in den kommenden Tagen eine Shortlist der Bieter veröffentlichen soll. (apa/red)