tele.ring im Aufwind: Kundenzahl wurde verdoppelt

Der nach Hutchison ("3") zweitkleinste österreichische Handynetzbetreiber tele.ring hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2003 ein zweistelliges Wachstum bei Umsatz und Ergebnis erzielt und die Zahl der Handykunden auf 634.000 verdoppelt. Damit habe tele.ring den "Turnaround" geschafft sagte tele.ring-Chef Michael Krammer.

2003 steigerte tele.ring die Kundenzahl um 54 Prozent auf insgesamt 791.000 Kunden, davon 157.000 Festnetzkunden und rund 634.000 Mobilfunkkunden. 2004 erwarte man sich bei Mobilfunkkunden ein Wachstum "in ähnlicher Form", die Zahl der Festnetzkunden werde hingegen weiter stagnieren bzw. zurückgehen, sagte Krammer. Das Festnetz sei nicht der strategische Fokus von tele.ring und werde daher nicht aktiv beworben

Der Anteil der Vertrags-Handykunden stieg im Vorjahr von 62 auf 78 Prozent bzw. 495.000 Kunden, damit habe tele.ring den "höchsten Anteil an Vertragskunden". Allein das Weihnachtsgeschäft bescherte tele.ring einen Zuwachs von 116.000 Kunden. Im österreichischen Mobilfunkmarkt hat tele.ring einen Marktanteil von 9 Prozent.

Kein "Mobilfunk zum Nultarif"
Weil tele.ring im Unterschied zum Mitbewerb auf "technologische Abenteuer wie CNN am Handy oder hohe UMTS-Investitionen" verzichte und eine günstige Kostenstruktur habe, werde man auch längerfristig die Preisführerschaft halten können, meinte Krammer. "Mobilfunk zum Nulltarif" werde man jedoch künftig nicht anbieten. Angesichts der vielen neuen Tarifmodelle im Markt werde tele.ring bei den Tarifen künftig "auf Kontinuität" setzen. Der "1-Cent-Tarif" von tele.ring ist vorerst bis 31. März 2004 befristet.

Bisher habe tele.ring nur "zwei UMTS-Kunden", allerdings nur für Testzwecke aus dem Mitbewerb (T-Mobile), so Krammer. Die dritte Mobilfunkgeneration UMTS habe "tatsächlich Zukunft", ist Krammer überzeugt. Nachdem der Hype nun abgeklungen sei, gehe es bei UMTS vor allem um höhere Netzeffizienz und weniger um spezielle Datendienste. Damit würden Mobilfunkbetreiber auch in ihrer Preisgestaltung künftig flexibler werden.

"Vernünftige" UMTS-Handys erst ab Ende 2005"
Krammer geht davon aus, dass es frühestens Ende 2005 "erste vernünftige" UMTS-Handys, die den Basisanforderungen der Kunden - etwa bei der Akkulaufzeit - genügen, und ein "erschwingliches Preisniveau" geben werde. tele.ring investiere jedenfalls derzeit "nur in jene Technologien, die Kunden wirklich brauchen." Auch die drahtlose Funktechnologie WLan sei für tele.ring kein Thema.

Da man für tele.ring bei Wechselkunden großes Potenzial vor allem bei Geschäftskunden sehe, müsse die mobile Rufnummernportabilität bis spätestens Ende des 3. Quartals 2004 umgesetzt werden, forderte Krammer. Nach Ablauf der Begutachtungsfrist Ende März solle die Rundfunk- und Regulierungsbehörde einen "detaillierten Vorschlag" vorlegen, um weitere Detaildiskussionen vermeiden zu können.

Rufnummernportabilität gefordert
Eckpunkte der Rufnummernportabilität müssten eine Portierung innerhalb von drei Tagen, eine kundenfreundliche Lösung mit nur einem Ansprechpartner sowie keine bürokratischen Hürden sein. Die mobile Rufnummernportabilität war in den vergangenen Monaten zum Zankapfel der Branche geworden, an der Einführung sind vor allem kleinere Betreiber interessiert.

(apa/red)