Teenis tappen in die Schuldenfalle Handy: SP fordert dringende Aufklärungskampagne

Die Zahl der überschuldeten Jugendlichen hat sich in den letzten fünf Jahren verdreifacht. Das belegen die aktuellen Daten der Schuldnerberatung in Oberösterreich. "21 Prozent der Kunden der oberösterreichischen Schuldnerberatungen sind jünger als 25 Jahre und haben schon ein Durchschnittsminus von 31.000 Euro aufzuweisen. Der Weg in den Schuldenberg führt nahezu immer über exzessive Handyrechnungen", schlägt SP-Klubobmann Karl Frais Alarm.

Der SP-Klubchef fordert daher eine zielgruppenorientierte Aufklärungskampagne des Landes Oberösterreich, um die Jugendlichen vor allem vor den bevorstehenden Sommerurlauben auf die Schuldenfalle Handy hinzuweisen und vor nachhaltigem Schaden zu bewahren. "Vielen Jugendlichen werden die teuren Telefongebühren im Urlaubsland erst bewusst, wenn sie nach Wochen die hohe Abrechnung zugesandt erhalten. In der Ferien- und Urlaubszeit sind die Gefahren der Verschuldung durch exzessiven Handy-Konsum besonders hoch", erklärt Frais.

Handyrechnungen sind Schuldenfalle Nr. 1
Aus Deutschland liegen detailliertere Zahlen über die allgemeine Verschuldung der Jugendlichen vor: Dort haben gar 12 Prozent der Jugendlichen durchschnittlich 1800 Euro Schulden - hauptsächlich aufgrund von hohen Handyrechnungen. "In der Bundesrepublik wird mittlerweile der Ruf nach Schutzmechanismen für Jugendliche laut, um der Handy-Schuldenfalle einen Riegel vorzuschieben. Auch in Österreich müssen sich die verantwortlichen Konsumentenschutzreferenten Wege und Möglichkeiten überlegen, wie kinder- und jugendgerechtes Handytelefonieren ohne die Gefahr der Schuldenfalle gestaltet werden kann. Die SPÖ wird im Oö. Landtag einen entsprechenden Antrag einbringen", fordert Frais zum Handeln auf.

Vorsicht: Im Urlaub steigen die Handykosten
Problematisch sieht der SP-Klubchef die "Schuldenfalle Handy" vor allem deshalb, "weil sie dazu dient, den jungen Menschen ‚Schulden machen‘ beizubringen. Genau so wie man ‚Sparen‘ lernen kann, kann man
- mangels funktionierender Eigenkontrolle - auch zum ‚Schulden machen‘ verleitet werden und das Handy dient oft als Mittel dazu." Als rasche Reaktion der Politik solle nun eine Aufklärungskampagne über die Gefahren des Abrutschens in die Schuldenfalle durch exzessives Handytelefonieren und den Konsum teurer Multimediadienste via Handy erfolgen, fordert Frais. "Wenn nichts passiert, werden nach der Welle der Sommerurlaube wieder viele neue Jugendliche die Hilfe der Schuldnerberatungen benötigen", ist Frais überzeugt. (APA/red)