T-Mobile startet Musik-Dienst für Handys: Musikindustrie erhofft sich neuen Markt!

T-Mobile hat einen neuen Musik-Dienst für Handys gestartet und verspricht sich davon zusätzliche Einnahmen. Handy-Nutzer könnten ab sofort mit fünf neuen Mobiltelefon-Modellen Musik-Stücke aus dem Internet herunterladen, speichern und in CD-Qualität anhören, teilte T-Mobile mit.

Der Dienst werde unter dem Namen "Ear Phones" - in Österreich als "Mobile Jukebox" - vermarktet, bis Jahresende würden zwölf Mobiltelefone für das Herunterladen der Musik-Stücke für jeweils 1,5 Euro oder 1,5 Pfund in Großbritannien zur Verfügung stehen. Im Angebot seien derzeit rund 500 Songs der führenden Plattenfirmen Sony, Universal Music und Warner Music, kleinere Labels wie Edel oder Chrysalis hätten Interesse an einer Zusammenarbeit geäußert.

Zunächst nur gekürzte Songs im Angebot
In der Startphase des neuen T-Mobile-Dienstes sind den Angaben zufolge zunächst nur gekürzte Songs von 90 bis 120 Sekunden Länge im Angebot. Im Jahresverlauf soll die Musik-Palatte auf rund 250.000 Songs in voller Länge wachsen. Die Ear-Phones-Handys will T-Mobile zunächst nur seinen Kunden mit Laufzeitvertrag zu einem Preis von knapp 30 Pfund beziehungsweise knapp 60 Euro anbieten. Handys für Kunden mit Guthabenkarten sollen in den nächsten Monaten folgen.

Musikindustrie hofft auf neue Einnahmequelle
Die Musikfirmen leiden bereits seit längerer Zeit unter sinkenden Verkaufszahlen, wozu ihren Angaben zufolge vor allem Raubkopien im Internet beigetragen haben. Von dem Verkauf von Songs über Mobilfunkgeräte versprechen sie sich ebenso wie die Netzbetreiber zusätzliche Einnahmen. Der größte europäische Mobilfunkanbieter Vodafone sowie die Konkurrenten Orange und MMO2 hatten zuletzt ebenso angekündigt, in das Geschäft mit Musik-Diensten einzusteigen.

Konkurrenz zu Apple iTunes
Die Mobilfunkfirmen wollen zusammen mit den Handy-Herstellern zudem Firmen wie Apple Computer entgegentreten. Apple erfreut sich einer hohen Nachfrage nach Digitalrecordern und hatte zuletzt auch unter dem Namen iTunes eine Plattform für das Herunterladen von Musik-Stücken im Internet etabliert. Weltweit seien sechs Millionen Digitalrecorder in Betrieb, Apples iPod sei gut drei Millionen mal verkauft worden, teilte T-Mobile mit.

Lieder direkt aus dem Netz aufs Handy
Bei der Speicherkapazität hinken zwar Handys den Digitalrecordern deutlich hinterher. Digitalrecorder lassen sich jedoch im Gegensatz zu Handys noch nicht direkt mit dem Internet verbinden, sondern benötigen für das Herunterladen aus dem Internet einen PC. Die in zahlreichen europäischen Ländern verfügbare neue Mobilfunktechnik UMTS eignet sich besonders für das Surfen im Internet und den Vertrieb digitaler Musik-Stücke, da UMTS das Herunterladen der Daten aus dem Netz deutlich beschleunigt. (APA/red)