T-Mobile schließt zu Marktführer A1 auf: FORMAT zeigt, wer die besseren Karten hat!

Durch die Übernahme von tele.ring schließt T-Mobile immer näher zu Marktführer A1 auf. FORMAT zeigt, wer im Match um die Telefonkunden die besseren Karten hat.

Der Deal ist fix. 2006 übernimmt der zweitgrößte heimische Handynetzanbieter T-Mobile seinen Kontrahenten tele.ring. Kaufpreis: 1,3 Milliarden Euro. T-Mobile-Austria-Chef Georg Pölzl liegt der im Sommer unter Dach und Fach gebrachte Coup indes schwer im Magen.

Denn die EU-Kommission hat jüngst Wettbewerbshüter angeheuert, die prüfen sollen, ob die geplante Fusion zu Preissteigerungen für Kunden führt. Aller Voraussicht nach wird T-Mobile Austria, eine Tochter der Deutschen Telekom, UMTS-Frequenzen und auch Teile der tele.ring-Sendeanlagen an die Konkurrenz abgeben müssen.

Doch alles halb so schlimm: Durch den Kauf von tele.ring wächst der Umsatz von T-Mobile Austria um 539 Millionen Euro auf 1,4 Milliarden, die Kundenzahl steigt um rund eine Million auf mehr als drei Millionen - womit der Marktanteil von T-Mobile um 12,4 auf 37,4 Prozent zulegt.

Ob T-Mobile dem Marktführer Mobilkom (41 Prozent Marktanteil), der mit 4,9 Millionen Kunden zuletzt 2,1 Milliarden Euro umsetzte, wirklich gefährlich wird, bleibt dennoch fraglich. Denn während die Mobilkom 2004 satte 341,1 Millionen Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) auswies, kann T-Mobile Austria von solchen Summen vorerst nur träumen. Zumindest in puncto Umsatz ist T-Mobile-Österreich-Chef Georg Pölzl zuversichtlich: "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir vorn liegen."

Boris Nemsic, Chef der Mobilkom, kann sich im Duell der Telekomgiganten tatsächlich nicht auf den Lorbeeren der Vergangenheit ausruhen. Eines seiner Assets ist auch künftig der umsatzstarke Businesskundenbereich: 70 Prozent aller Firmen telefonieren mit A1. Doch Pölzl greift an. "A1 hat nun einmal einen Vorsprung von vier Jahren", konzediert er zwar, "doch wir holen uns die Businesskunden mit günstigeren Preisen."

Den Mobilkom-Boss lässt die Attacke kalt. Zurückgeschlagen wird vor allem mit Hightech. "Unsere Vorreiterrolle bei Produktinnovationen und Netzqualität macht uns unschlagbar", meint Nemsic. Pölzl hat neben günstigen Tarifen allerdings noch weitere Trümpfe im Ärmel, um Nemsic Kunden abspenstig zu machen. So punktet T-Mobile künftig mit einem leistungsfähigen Backbone-Netz (verlegte Internetnetze), das tele.ring von den Gründern ÖBB und Verbund geerbt hat. Dadurch könnte die Billigmarke tele.ring auch im Businessbereich Kunden durch verbesserte Qualität anlocken.

Die Zweimarkenstrategie (Billig- und Prämiummarke) ist momentan in ganz Europa hoch im Kurs. Pölzl will zur Zukunft der Marke tele.ring zurzeit keinen Kommentar abgeben. Doch Gerüchte, wonach die Marke tele.ring aufgrund hoher Marketingkosten Ende 2006 aufgelassen werden könnte, verflüchtigen sich zunehmend - schon weil die One-Tochter Yesss! derzeit eindrucksvoll vormacht, dass mit einer billig geführten Diskontmarke viele Kunden zu gewinnen sind.

Das Duell zwischen A1 und T-Mobile wird letztlich aber über Preise entschieden werden. Wer am billigsten ist, wird bei vielen Kunden am Ende auch am beliebtesten sein.

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