Studie: Mobile Gaming als lukratives Geschäft für 3G

Der Markt für Mobile Gaming, Computerspiele auf mobilen Plattformen, wird in Europa bis 2006 explosiv wachsen. 2002 machten die Umsätze in Europa noch rund 720 Mio. Euro aus, bis 2006 wird der europaweite Umsatz mit mobilen Spielen laut einer aktuellen Analyse des Unternehmensberaters Frost & Sullivan auf 6,3 Mrd. Euro hochschnellen.

Damit werde Mobile Gaming vor allem ein lukratives Geschäft für 3G-Netzbetreiber und Spielentwickler, aber auch für mögliche Drittanbieter. Jedenfalls gehe der Trend durch die zunehmende Verfügbarkeit von datenfähigen 3G-Handys mit Farbdisplay sowie die Vereinfachung des mobilen Downloads in Richtung Mobile Gaming.

Schon jetzt haben alle Netzanbieter in das Angebot von Spielen und anderen Inhalten investiert. Bis zum Jahr 2006 rechnet die Analyse damit, dass Mobile Gaming rund fünf Prozent des Gesamtumsatzes der Mobilnetzbetreiber ausmachen werde. Mobile Spiele kommen dann auf etwa 30 Prozent des Gesamtmarktes mit Videospielen. "Mit den Entwicklern und Verlegern von Spielen wurden Gewinnbeteiligungsvereinbarungen abgeschlossen", so Jan Sythoff, Branchenanalyst bei Frost & Sullivan. Dadurch sei ein solides Geschäftsmodell vorhanden, das motiviert weitere qualitativ hochwertige Spiele zu entwickeln.

Zurzeit dominieren den Spielemarkt noch Games, die auf mobilen Konsolen durch physikalische Speichermedien gespielt werden. Durch den Aufbau von 3G-Netzen und die Verbreitung des entsprechenden Geräte werde bis 2006 aber der Download über das Handy das Hauptinteresse auf sich ziehen. Sythoff meint aber, dass die beiden Segmente ohnedies immer stärker zusammenwachsen. Mobile Spiele werden sich demnach immer mehr den hochwertigen Games auf Speichermedien wie CD-ROM annähern.

Eine offene Frage ist aus Sicht von Frost & Sullivan, welcher Vertriebskanal für mobile Spiele sich langfristig durchsetzt. Zurzeit dominiert der Netzbetreiber. Allerdings hat das Beispiel der Klingeltöne gezeigt, dass Drittanbieter den Markt aufmischen können. Heute werden neun von zehn Klingeltönen über Portale vertrieben, die nicht den Netzbetreibern gehören. Bei Mobile Gaming könnten ebenso unabhängige Portale sowie interaktives TV zur Konkurrenz für 3G werden.

3G bietet sich für Contentanbieter und Anwendungsentwickler als ideales Medium an, um ihre Produkte zu vertreiben, weil die Verbreitung von UMTS-Handys immer mehr zunimmt. Das Mobiltelefon ist überall dabei und schon jetzt sind die Gelegenheitsspieler in der Mehrheit. Sie spielen im Gegensatz zu den Game-Freaks während Wartezeiten, Reisen und dergleichen. (pte/red)

Weitere Informationen: