Studie: 40 Verkehrstote pro Jahr durch verbotenes Handy-Telefonieren am Steuer

Telefonieren am Steuer ist die am meisten unterschätzte Unfallgefahr in Österreich. Mehr als 40 Verkehrstote und 4.500 Verletzte gibt es dadurch jährlich laut des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ). Damit fordert das Telefonieren am Steuer - egal ob mit oder ohne Freisprecheinrichtung - rund 15 Mal so viele Todesopfer wie Geisterfahrten.

Die VCÖ-Studie zeigt zudem, dass die gesetzliche Verpflichtung zur
Verwendung von Freisprechanlagen immer seltener eingehalten wird. Dabei
haben Studien in England gezeigt, so der Verkehrsclub, dass Personen, die
ohne Freisprecheinrichtung telefonierten, einen längere Reaktionszeit hatten
als Person, die mit 0,8 Promille alkoholisiert waren. "Telefonieren am
Steuer lenkt ab. Gefahren werden erst verspätet erkannt, der Reaktionsweg
verlängert sich", sagte VCÖ-Experte Wolfgang Rauh.

40 Prozent mehr Fahrfehler mit Handy am Ohr
Wer während des Autofahrens ohne Freisprechanlage telefoniert, macht laut
Rauh um 40 Prozent mehr Fahrfehler, mit Freisprechanlage noch immer um 28
Prozent mehr. "Das Unfallrisiko nimmt beim Telefonieren am Steuer um bis zu
das zehnfache zu. Vor allem beim Wählen und Abheben besteht das höchste
Unfallrisiko. Für diesen Bereich sind Freisprechanlagen mit Sprachwahl eine
Lösung."

Immer weniger mit Freisprechanlage unterwegs
Seit 1999 ist in Österreich das Telefonieren während des Autofahrens nur
mit Freisprechanlage erlaubt. Doch immer mehr telefonieren "ohne". Eine
ARBÖ-Studie hat gezeigt, dass im Jahr 2000 noch 42 Prozent derjenigen, die
während des Lenkens telefonierten, keine Freisprechanlage verwendeten. Die
Tendenz ist wie die Zahl der angemeldeten Mobiltelefone - seit dem Jahr 1999
von 4,2 auf 7,2 Millionen - steigend: Heute, so der VCÖ, telefonieren
bereits 55 Prozent ohne Freisprecheinrichtung. (apa)