Starker Zuwachs bei der Telekom Austria: Nettogewinn erhöhte sich 2004 um 37 %!

Die börsenotierte Telekom Austria (TA) hat nach einem kräftigen und klar über den Analystenerwartungen liegenden Gewinnplus in den ersten drei Quartalen ihre Umsatz- und Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2004 angehoben. Ihren Aktionären will die TA für 2004 eine Dividende von zumindest 21 Cent zahlen, nach 13 Cent je Aktie für 2003.

Punkto Expansionsstrategie in Südosteuropa erwartet TA-Vorstandsvorsitzender Heinz Sundt eine allfällige Übernahme der bulgarischen Handyfirma Mobiltel frühestens im Sommer 2005.

Im Gesamtjahr 2004 will die TA nun gemäß dem nach oben revidierten Ausblick beim Nettoergebnis um "bis zu 40 Prozent" zulegen - auf Grund des zu erwartenden Wachstums des bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA), weiterhin rückläufiger Abschreibungsaufwendungen und eines Rückgangs des Nettozinsaufwandes. Zuletzt war die TA-Gruppe noch von einem Plus von 25 Prozent ausgegangen.

Bei Umsatz und EBITDA erwartet die TA für 2004 nun einen Anstieg um bis zu 2 Prozent, ursprünglich hatte man mit einem flachen Umsatzwachstum von bis zu 1 Prozent und von einem EBITDA-Wachstum von 1 bis 2 Prozent gerechnet. Einmalige Einnahmen für Leistungen aus der Universaldienstverpflichtung wie etwa den Betrieb von öffentlichen Telefonzellen und die Wartung von Telefonleitungen in entlegenen Gebieten, auf die sich die TA mit 12 Telekombetreibern im Frühjahr nach jahrelangem Streit geeinigt hatte, beeinflussen Umsatz und EBITDA der TA heuer in der Höhe von etwa 8,5 Mio. Euro positiv, davon wurden 7,9 Mio. Euro bereits in den Neunmonatsergebnissen berücksichtigt.

Mit den Eigentümern der Mobiltel, die Private Equity-Gesellschaften um ABN Amro Capital, Citigroup Investments und CVP, dem Geschäftsmann Martin Schlaff, dem Industriellen Hans Taus und dem Unternehmensberater Herbert Cordt gehört, stehe die TA "nach wie vor in positiv verlaufenden hochrangigen Gesprächen", berichtete Sundt. Mit einem positiven Ausgang der Gespräche sei aber erst "gegen Sommer" 2005 zu rechnen. Man sei für eine Übernahme "durchaus optimistisch", allerdings müsse sich die TA bei einem "derart interessanten Unternehmen" gegen Konkurrenten durchsetzen, was sich auch auf den Kaufpreis auswirke. Allerdings habe die TA eine "fixe Vorstellung über die Bewertung derartiger Projekte", so Sundt. Eine Übernahme der Mobiltel würde die Wachstumsmöglichkeiten für die TA angesichts des gesättigten österreichischen Mobilfunkmarktes erweitern.

Die TA hat in den ersten neun Monaten 2004 das Betriebsergebnis (EBIT) um 16,6 Prozent auf 414,8 Mio. Euro gesteigert, der Nettogewinn erhöhte sich um 37 Prozent auf 205,2 Mio. Euro, das EBITDA um 4,2 Prozent auf 1,25 Mrd. Euro. Der Umsatz wuchs um 2,7 Prozent auf 3,03 Mrd. Euro. Die Nettoverschuldung der TA sank von Jahresende 2003 um 21,4 Prozent auf 2,07 Mrd. Euro per Ende September 2004. Die Zahl der Mitarbeiter reduzierte sich per Ende September um 1.317 Personen auf 13.308 Beschäftigte.

Im Festnetzgeschäft hat sich von Jänner bis September der Umsatzrückgang bei der Sprachtelefonie verlangsamt, außerdem wurden höhere Beiträge aus dem Breitband-Internet- und dem Wholesale-Geschäft verzeichnet. Im Mobilfunk haben vor allem höhere Roamingerlöse in den Sommermonaten, die nicht zuletzt über die Partnerschaft mit Vodafone verbucht werden konnten, und Steigerungen im Datengeschäft für Zuwächse gesorgt. Im vierten Quartal 2004 sei auf Grund der zu erwartenden saisonalen Abschwächung ein Rückgang der Umsatzerlöse und Erträge zu erwarten, hieß es.
(apa/red)