Software-Fehler legte Telefone lahm: Fehler in Wien & Niederösterreich behoben

Ein Software-Fehler beim Updaten eines Programmes der Telekom durch die Lieferfirma Siemens legte von Donnerstag vormittag bis Freitag abend die Telefon-Festnetz und Handy-Verbindungen in Wien und Niederösterreich teilweise lahm. Betroffen waren aber auch Banken und Lotto-Toto-Annahmestellen mit ihren Datenleitungen. Seit Freitag mittag, so Martin Bredl von der Telekom Austria, arbeite das System wieder. Jeder Kunde musste einzeln wieder am neuen System freigeschaltet werden. Die dauerte bis Freitag Mitternacht. Wie viele Österreicher insgesamt betroffen waren, könne man nicht beziffern.

Auslöser der Netz-Ausfälle war ein Software-Fehler, der bei einem Update an der Cross-Connect-Architektur der Telekom im Wiener Arsenal durch Siemens Austria, der Lieferfirma des zentralen Übertragungssystems, aufgetreten war. Dabei war es zu einem Ausfall von 300 Leitungssystemen gekommen, die, so Siemens Austria-Konzernsprecher Karl Strasser, "nicht mehr zusammengeschaltet werden konnten". Ein Spezialistenteam von 50 Mitarbeitern sorgte am Freitag "unter Hochdruck", so Strasser, für die Behebung des Problems.

Betroffen von der Störung waren laut Telekom Großkunden - neben dem Unternehmen selbst auch andere Festnetzfirmen (die Teile ihrer Dienste über die Telekom routen) sowie Mobilfunkbetreiber, etwa T-Mobile, (deren Sender zum Teil über die Telekomeinrichtung verbunden sind) sowie natürlich vor allem deren Kunden im Raum Wien und Niederösterreich, weiters Banken und Lotto-Toto-Annahmestellen.

Exakte Zahlen zu den von den Ausfällen betroffenen Kunden konnte Bredl - eben weil auch andere Unternehmen betroffen sind - nicht nennen. Bis alle Kunden wieder reibungslos telefonieren könnten, würde es aber bis Freitag abend dauern, sagte Bredl, da die Cross Communication-Einheit wegen der großen Belastung nicht auf einmal, sondern stufenweise aufgeschaltet werden müsse.

Laut Vertrag garantiere die Lieferfirma die Problemlösung innerhalb weniger Stunden. Der Ausfall hatte allerdings bereits Donnerstag vormittag begonnen, die vertragliche Frist ist somit überschritten worden. Als Konsequenz dürfte auf Siemens daher wohl irgend eine Form von Schadenersatzforderung durch die Telekom zukommen. Dazu wollte sich Bredl am Abend auf Anfrage der APA aber nicht konkret äußern. (apa)