"Soft Launch": T-Mobile Austria startet UMTS-Netz

Österreichs zweitgrößter Handynetzbetreiber T-Mobile Austria hat in einem "soft launch" sein Netz der dritten Mobilfunkgeneration UMTS gestartet. Die Netzeinschaltung erfolge ausschließlich, um die Lizenzvorgaben zu erfüllen, ein "breiter Marktstart" sei u.a. auf Grund der fehlenden sinnvollen Endgeräte noch nicht sinnvoll, gab T-Mobile Austria-Chef Georg Pölzl bekannt. 2004 erwartet Pölzl "viele neue Endgeräte und neue Dienste", 2005 dann schließlich einen Massenmarkt für UMTS.

"UMTS kommt etwas später als geplant, aber es wird kommen", ist Pölzl überzeugt. In zwei, drei Jahren werde niemand mehr von der Technologie UMTS sprechen, aber jeder werde sie nützen. Zunächst werde T-Mobile UMTS-Endgeräte in ausgewählten Shops in den Landeshauptstädten (außer Salzburg) anbieten, die UMTS-Netz-Geschwindigkeit liege bei T-Mobile derzeit bei 348 kbit pro Sekunde, die Netzabdeckung bei 37 Prozent.

Laut Lizenzvorgaben müssen alle UMTS-Betreiber in Österreich bis Jahresende 2003 eine UMTS-Netzabdeckung von zumindest 25 Prozent und eine Mindestgeschwindigkeit von 144 kbit pro Sekunde aufweisen. Außerdem ist das Angebot eines "kommerziellen Dienstes" gefordert.

T-Mobiles Tarifsystem
T-Mobile werde das UMTS-Angebot nicht aktiv bewerben, betonte Pölzl. Als UMTS-Tarif gelte der bisherige GPRS-Datentarif von T-Mobile. Bei einer monatlichen Grundgebühr von 7 Euro seien 10 Megabyte inkludiert, jedes zusätzliche MB koste 1 Euro, die Taktung lige bei 100 Kilobit. Beim UMTS-Tarif ohne Grundgebühr koste jedes MB 5 Euro, das Abrechnungsintervall liege bei 50 Kbit. Videotelefonie - wie sie etwa Hutchison bietet - gibt es zunächst ebenso wenig wie UMTS-Roaming.

Auch speziell neue UMTS-Dienste bietet T-Mobile nicht. UMTS-Kunden könnten die bestehenden Multimedia-Anwendungen schneller nutzen, so Pölzl. Eine spezielle SIM-Karte für die UMTS-Nutzung ist nicht nötig. Als erstes UMTS-Gerät bietet T-Mobile das Nokia 6650 an - zum Preis von 499 Euro. Als erste UMTS-User erwartet Pölzl vor allem Mitbewerber und "Freaks".

One und tele.ring ziehen nach
Ebenso wie T-Mobile wollen auch One und tele.ring eigenen Angaben zufolge ihr Netz vor Jahresende in einem "soft launch" starten, um die Lizenzauflagen zu erfüllen. Die Mobilkom Austria und Hutchison ("Drei") haben ihr UMTS-Netz hingegen bereits im Mai kommerziell gestartet. (apa/red)