Social Networks am Handy uninteressant?
Europäer pfeifen noch auf mobile Versionen

Der Trend zum mobilen Medienkonsum gewinnt weltweit immer mehr an Fahrt - auch in Europa. Im Vergleich zu den USA oder Japan zeigen sich die User tragbarer internetfähiger Geräte hierzulande aber noch "konservativ". Gerade ihre Accounts bei den reichweitenstarken Social Networks pflegen die europäischen Nutzer nur selten unterwegs, wie die Marktforscher von comScore aufzeigen. Während sich bewährte Dienste wie SMS oder der MP3-Player auf dem Handy längst etabliert haben, bilden die Europäer bei der mobilen Nutzung der neueren webbasierten Anwendungen das Schlusslicht.

"In den verschiedenen Märkten offenbaren sich dramatische Unterschiede", sagt comScore-Experte Mark Donovan. Angesichts der komplexen Natur mobiler Geräte sowie ihrer verschiedenen Funktionen und Betriebssysteme zeigen die Anwender in Europa, den USA und Japan ein noch grundlegender differierendes Verhalten als bei der Internetnutzung auf dem PC. So greifen bereits mehr als drei Viertel der Japaner "on the go" auf Online-Medien zurück. Nur 38,5 Prozent der Europäer surfen jedoch unterwegs im Netz, verwenden Applikationen oder laden Content auf Mobilgeräte.

Dem entgegen liegen Europas User beim Versand von SMS an der Spitze. 81,7 Prozent verschicken Kurznachrichten von einem Mobiltelefon auf ein anderes. In Japan sind es mit 40,1 Prozent nicht einmal halb so viele. E-Mails werden zur Informationsweitergabe via Smartphone hierzulande hingegen wiederum am wenigsten genutzt. Die US-Amerikaner positionieren sich jeweils in der Mitte. Social Networks besuchen in der Regel nicht einmal 15 Prozent der europäischen Webnutzer auf mobilem Wege. Die USA liegen hier mit 21,3 Prozent auf Platz eins. Facebook ist in beiden Märkten am stärksten etabliert. Dahinter folgen MySpace in Übersee und YouTube in Europa. (pte/red)