SMS-Fahndung: Grazer Pilotversuch könnte ein bundesweites Modell abgeben

In Zukunft könnte in ganz Österreich via SMS gefahndet werden. In Graz startete Anfang Dezember ein Pilotversuch, bei dem Wirtschaftstreibende und nicht im Dienst befindliche Beamte mittels SMS über Fahndungen informiert werden. Wie es nun am Ende des zweimonatigen Pilotversuches von der Polizei heißt, habe sich die Methode bewährt - der Grazer Versuch wird fortgesetzt, eine Arbeitsgruppe des BKA arbeitet an einer möglichen Ausweitung auf ganz Österreich.

In München war das System bisher nicht wirklich erfolgreich, in Graz waren hingegen die Rückmeldungen positiv: "Wir überlegen, den Teilnehmerkreis zu erweitern", so Markus Ferschli von der Bundespolizeidirektion Graz. Derzeit gibt es sieben Teilnehmergruppen, darunter Banken, Geschäftsleute der Innenstadt und Exekutivbeamte - insgesamt 800 Personen.

Per Kurzmitteilung werden die - freiwilligen - Kooperationspartner etwa über die Häufung von Laden- oder Taschendiebstählen in Einkaufszentren, über das Auftauchen von "Blüten" oder Trickbetrügereien informiert. Nach den Worten von Ferschli gibt es auch konkrete Fahndungserfolge: So konnte ein litauischer Staatsbürger, der versucht hatte, eine gefälschte 50-Euro-Note in Umlauf zu bringen, gestellt werden. Als es zu einer Häufung von Geschäftseinbrüchen kam, wurden die Inhaber per SMS zu Vorsichtsmaßnahmen gewarnt - auch das soll sich bewährt haben.

Seitens des Bundeskriminalamtes wird mittlerweile ebenfalls an dem Modell gearbeitet: Eine Arbeitsgruppe evaluiert alle lokalen und internationalen Erkenntnisse über dieses Sicherheitsprojekt, dem die Kooperation zwischen Exekutive und zivilen Interessenten zu Grunde liegt. Wie ein Sprecher gegenüber der APA sagte, soll in absehbarer Zeit entschieden werden, ob und wie das SMS-Informationssystem bundesweit umgesetzt werden kann. (apa/red)