Smartphones: Microsoft doch auf dem Vormarsch?

Der taiwanesische Technologiekonzern Mitac International will im kommenden Jahr insgesamt zehn neue Handys mit Microsoft-Betriebssystem auf den Markt bringen. Das würde den Ambitionen des Softwareriesen, auf dem zukunftsträchtigen Markt für Smartphones Fuß zu fassen, einen kräftigen Anstoß verpassen. Bisher hinkt Microsoft hier noch immer seinem Konkurrenten Symbian hinterher.

Auch der taiwanesische Auftragsfertiger Compal hat die Produktion eines zweiten Smartphones auf Microsoft-Basis angekündigt.

Mitac hat bereits ein Handy powered by Microsoft auf den Markt gebracht und will von diesem, wie das Wall Street Journal berichtet, bis Jahresende rund 40.000 Stück verkaufen. Im nächsten Jahr will das Unternehmen fünf- bis zehnmal so viele Geräte absetzen, sagte Mitac-Manager Samuel Wang. "Unser Engagement in diesem Bereich ist sehr stark", so der Manager weiter. Sein Unternehmen habe bereits über eine Mrd. Neue Taiwan Dollar (26 Mio. Euro) in die Entwicklung und Produktion von Smartphones und drahtlosen Handhelds, die auf der Microsoft-Plattform basieren, gesteckt.

Auch Compal will kooperieren
Neben Mitac will auch Compal Microsoft auf seinem neuen Smartphone einsetzen. Das Gerät mit dem Code-Namen AR22 wird über Microsoft Windows Mobile 2003 OS und einen Texas-Instruments OMAP 730 Prozessor verfügen. Für wen das Handy produziert wird, wollte Compal nicht bekanntgeben, heißt es in einem Bericht des asiatischen IT-Dienstes DigiTimes. Bisher produziert Compal für Motorola und Panasonic und wird ab nächstem Jahr auch für einen weiteren Auftraggeber tätig sein.

Die Pläne der taiwanesischen Handyhersteller sind ein warmer Regen auf die Bemühungen Microsofts, seine Software-Plattform auch im Mobilfunk-Bereich zu vermarkten. Bisher musste sich der Redmonder Konzern in diesem Bereich mit seiner Rolle als klarer Nummer zwei zufrieden geben. Noch Mitte des Jahres ergab eine Untersuchung, dass Microsoft-Software lediglich auf knapp sechs Prozent aller Smartphones läuft. Klarer Marktführer war demnach Symbian, ein Joint Venture der großen Handyproduzenten, dessen Software auf 94 Prozent aller intelligenten Mobiltelefone installiert ist. Doch die Front scheint zu bröckeln, besonders seit Motorola, einer der Symbian-Gründer, aus dem Konsortium ausgeschert und zu Microsoft übergelaufen ist. (pte/red)

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