Smartphone: Top in Europa, flop in Amerika
Multitalente bei Frauen generell unbeliebt

Amerikanische Mobiltelefonierer und Frauen im Allgemeinen zeigen weiterhin nur sehr geringes Interesse am Kauf von Smartphones. Im abgelaufenen dritten Quartal 2006 entfielen in den USA gerade einmal 3,8 Prozent aller abgesetzten Geräte auf diesen Bereich, so eine Studie des Marktforschungsinstitutes Telephia. Europäische Konsumenten stehen den kleinen Alleskönnern vergleichsweise offener gegenüber. So kratzt der Anteil der Smartphones am Gesamtmarkt in Europa bereits an der Zehn-Prozent-Marke.

Den verstärkten Smartphone-Trend in Europa führen die Analysten auf eine Reihe von Gründen zurück. Zum einen seien UMTS-Angebote hierzulande weitaus früher verfügbar gewesen als in den USA. Das habe eine Reihe von Anwendern zum Umstieg bewogen. Zum anderen spiele gerade in modebewussten Ländern wie Italien oder Spanien der Besitz eines schicken und leistungsfähigen Gerätes eine große Rolle. "In Italien und Spanien kommt das eigene Mobiltelefon oftmals einem Fashion-Statement gleich. In diesen Ländern ist es im Vergleich zu den USA auch viel wichtiger, ein schickes und modernes Telefon zu besitzen", erklärt Ben Hogg, Director EMEA von Telephia.

Starke Schwankung innerhalb Europas
Die Ergebnisse sind allerdings auch in Europa von Land zu Land sehr unterschiedlich. Während in Italien in den vergangenen sechs Monaten beinahe jedes fünfte verkaufte Gerät ein Smartphone war, zeigen deutsche Anwender mit einem Anteil von 4,9 Prozent ebenfalls wenig Interesse. Länder wie Frankreich oder Schweden, das mit Sony Ericsson einen namhaften Smartphone-Hersteller beherbergt, weisen in der Studie gar einen noch schlechteren Wert als die USA auf. Als "Early Adopters", also die Konsumenten, die ein neues Produkt am schnellsten aufgreifen und verwenden, haben die Analysten von Telephia Business-Anwender im Alter von 25 bis 34 Jahren ausgeforscht. Als Smartphones definierten die Studienautoren Mobiltelefone, die mit einem Betriebssystem wie Symbian, Microsoft Mobile, RIM oder Palm ausgestattet sind. (pte/red)