Siemens erschließt sich über Ningbo Bird 30.000 Läden in China

Der Münchner Elektrokonzern Siemens und der größte chinesische Handyhersteller Ningbo Bird wollen künftig bei der Entwicklung und Vermarktung von Mobiltelefonen zusammenarbeiten. Der Münchener Konzern erhält im Zuge der strategischen Partnerschaft den Zugang zu den 30.000 Läden des Unternehmens und sichert sich damit weitere Wachstumschancen.

"Die Partnerschaft mit Bird ist Teil unserer Strategie, unsere Position in China, dem größten Mobilfunkmarkt der Welt, zu stärken", erklärte Siemens Mobile-Chef Rudi Lamprecht am Dienstag in München. Der Konzern schätzt unter Berufung auf Marktstudien, dass die Zahl der Handynutzer im bevölkerungsreichsten Land der Erde bis 2008 auf etwa 435 Millionen von derzeit 280 Millionen anwächst.

Siemens ist nach eigenen Angaben in China bisher vor allem in den Großstädten an der Ostküste vertreten. Durch die Partnerschaft erhalten die Münchener nun auch Zutritt zum ländlichen Raum sowie den "kleineren Millionenstädten" im Landesinneren. In China wird der überwiegende Teil der Handys nicht über Netzbetreiber, sondern unabhängig von einem Provider in Fachgeschäften verkauft. Der Marktanteil der Münchener in China hat sich in den letzten zwei Jahren auf fünf Prozent halbiert - vor allem, weil lokale Anbieter deutliche Zuwächse verzeichneten.

Im Gegenzug für die Öffnung des Händlernetzes wird Siemens Ningbo Bird künftig Basiskomponenten - so genannte Plattformen - für die Handy-Herstellung liefern. Beide Partner wollen auf dieser Basis gemeinsam Mobiltelefone entwickeln, die unter der Marke Bird verkauft werden sollen. Darüber hinaus werde Siemens den Verkauf von Bird-Produkten außerhalb Chinaus unterstützen.

Ningbo Bird hatte zuletzt erklärt, Motorola und Nokia beim Handyabsatz in China überholt zu haben. Die Marktforscher von Gartner sehen die Chinesen allerdings auf dem dritten Rang nach den beiden Konkurrenten.

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