Siemens-Handys: BenQ will sich auf weniger und bessere Handys konzentrieren

Nach der Übernahme der Siemens-Mobil-Sparte will sich der taiwanesische Elektronikhersteller BenQ auf die Entwicklung von weniger und besseren Handymodellen beschränken. "Siemens und BenQ wollten jeweils 25 und 20 neue Modelle herausbringen", sagte BenQ-Chef KY Lee der taiwanesischen Zeitung "Business Today" (Jin Zhoukan). Nach der Übernahme werde das Unternehmen jedoch nur noch 35 oder sogar deutlich weniger Modelle auf den Markt bringen. Damit will BenQ vor allem Verluste ausgleichen und Kosten senken.

Die Produktionskapazitäten sollen für weitere Einsparungen umverteilt werden. So werde BenQ die Produktion in Deutschland künftig von 40 auf 20 Prozent senken, sagte Lee. "Die Produktionskosten sind in Deutschland hoch, deshalb werden wir einen Teil nach Asien verlegen", sagte Lee. "Ich weiß, dass einige Arbeiter protestieren werden." Aber der Handy-Markt befinde sich an einem kritischen Punkt. "Wenn jemand versuchen sollte, die Reform zu blockieren, werden wir alle Verlierer sein."

Den Schwerpunkt der Produktion will das Unternehmen in China setzen und dort statt zuvor 30 Prozent nun 60 Prozent der Handys fertigen lassen. In Brasilien sollen 20 statt 30 Prozent bleiben. Über das Schicksal der 6.000 Siemens-Mitarbeiter, von denen die Hälfte in Deutschland arbeitet, werde das Unternehmen eine Entscheidung im Juni 2006 treffen. (apa)