Sieg der Mitbewerber: Mobilkom muss die Produktbezeichnung "UMTS Plus" ändern

Die Mobilfunkbetreiber T-Mobile Austria, One, tele.ring und Hutchison ("3") können im Streit mit der Mobilkom Austria um das Service "UMTS Plus" einen Erfolg verbuchen: Der Marktführer muss nach einer entsprechenden Verfügung des Handelsgerichts die Produktbezeichnung nun ändern. Das Kombi-Produkt aus den Technologien UMTS und EDGE werde daher ab sofort unter "A1 UMTS + EDGE" vermarktet, teilte die Mobilkom mit.

Die Mitbewerber hatten gegen die Mobilkom eine Wettbewerbsklage beim Handelsgericht Wien eingebracht. Sie orteten bei der Produktbezeichnung "UMTS Plus" eine Irreführung des Konsumenten, zumal die Mobilkom über kein vollwertiges UMTS-Netz verfüge, der Produktnamen "UMTS Plus" dies aber suggeriere. Die UMTS-Vorstufe EDGE könne wesentlich weniger als UMTS - deshalb sollte das Produkt eigentlich "UMTS minus" heißen, argumentierte etwa Hutchison Österreich-Chef Berthold Thoma. "Was die Mobilkom unter UMTS-Plus anbietet, ist so, als würde man bei einem Auto Spikes montieren und es unter Vierrad-Plus verkaufen", so One-Sprecher Florian Pollack. EDGE sei jedenfalls eine GSM- und keine UMTS-Technologie, so tele.ring-Sprecher Walter Sattlberger.

Das Handelsgericht habe nun einer Einstweiligen Verfügung von One statt gegeben, erläuterte Mobilkom-Sprecherin Ursula Novotny. Demnach dürfe die Mobilkom die Bezeichnung "UMTS Plus" nicht mehr verwenden, Plakate und Marketing-Material mit der nun nicht mehr erlaubten Produktbezeichnung würden nun sukzessive eingezogen, auf der Homepage sei der Name bereits geändert.

Man gehe mit der Änderung "auf den Wunsch nach mehr Transparenz gegenüber dem Kunden ein", hieß es in der Pressemitteilung. "UMTS plus" sei jedenfalls "eine intelligente Kombination" aus der dritten Mobilfunkgeneration UMTS, die in Ballungsgebieten eingesetzt werde, und der Technologie EDGE, die "mobile Höchstgeschwindigkeit am Land" biete.

Für die Mobilkom stehe "die Innovation" im Vordergrund und die Möglichkeit, alle Österreicher "in kürzester Zeit - nämlich bis Sommer 2005 - mit mobilem Highspeed Multimedia zu versorgen". Das Gebiet südlich von Wien und das Bundesland Salzburg seien bereits großteils mit EDGE versorgt. Derzeit unterstützt nur ein Handymodell die beiden Technologien UMTS und EDGE, ab Mitte April soll ein zweites Modell - ebenfalls von Nokia - dazukommen. (apa)