"Schwarzfunk" in Österreich: uboot.com startet eigenes Prepaid-Mobilfunkangebot

In Österreich wird schwarz gefunkt: Die Internetplattform uboot.com ist in den Mobilfunkmarkt unter dem Namen "Schwarzfunk" eingestiegen. Das Wertkartenangebot ist bereits "on air". Vertriebspartner und Netzlieferant ist der viertgrößte Handynetzbetreiber tele.ring. uboot.com bietet derzeit Prepaid-SIM-Karten und drei Handymodelle an.

Im Angebot inbegriffen ist das uboot-Webangebot, was laut uboot-Chef Thomas Lang der entscheidende Unterschied zu den Mitbewerbern ist. Ein Anruf oder eine SMS in alle Netze kostet 15 Cent, Grundgebühr gibt es keine. Die SIM-Karte kostet 29 Euro (inkl. 20 Euro Gesprächsguthaben). Die Vorwahl ist - wie bei tele.ring - 0650. Roaming ist möglich, die Rufnummernportierung nicht. Mit enthalten sind 100 Foto-Uploads und Gratis Web-SMS.

Handys über Internet
Zielgruppe sind 14- bis 25-Jährige, die nahezu ausschließlich über das Internet angesprochen werden sollen. In wenigen Wochen soll "Schwarzfunk" auch in ausgewählten Geschäften wie Snowboard-Shops verkauft werden. Außerdem sollen Mitglieder der uboot-Community als Weiterverkäufer gewonnen werden. Die Aktivierung der SIM-Karte erfolgt über tele.ring. Der Netzbetreiber sieht in dem Angebot "eine perfekte Community-Ansprache", aber keine Konkurrenz, erklärte tele.ring-Marketingchef Thomas Wedl.

Keine Prognose
Derzeit hat uboot.com nach Eigenangaben 800.000 registrierte Nutzer. Wie viele Mobilfunkkunden das Unternehmen zu Jahresende haben soll, wollte Lang nicht verraten. In Deutschland ist Schwarzfunk seit einem halben Jahr in Betrieb, Vertriebspartner dort ist der Mobilfunker ePlus.

Acht Mobilfunkanbieter
Mit dem Einstieg von uboot.com ins Mobilfunkgeschäft hat Österreich nun acht Handynetzbetreiber, davon fünf mit eigenem Netz (Mobilkom Austria, T-Mobile Austria, One, tele.ring und Hutchison/"3"). Wie uboot.com ist auch der Festnetz- und Internetbetreiber eTel Austria als reiner Wiederverkäufer tätig, der allerdings dafür das Netz von One nützt. Tele2 hingegen ist als so genannter "virtueller Netzbetreiber" (MVNO) tätig und kooperiert dabei ebenfalls mit One. Der drittgrößte Handy-Netzbetreiber One ist zudem kürzlich mit einer eigenen Diskonttochter unter der Marke "Yesss!" gestartet. (apa/red)

Info-Link:
Schwarzfunk-Site