One tritt neuer Mobilfunk-Allianz rund um mmO2 bei

Der britische Mobilfunkkonzern mmO2 hat mit dem drittgrößten österreichischen Mobilfunkanbieter One und fünf weiteren europäischen Handynetzbetreibern eine Allianz gebildet, um grenzüberschreitend Dienste und Portale anbieten zu können. Künftig soll es gemeinsame Lösungen und Endgeräte sowie einen einheitlichen Markenauftritt geben, teilte One in einer Aussendung mit.

Die Allianz wird von Branchenkennern als Antwort auf die beiden weltgrößten Mobilfunkkonzerne Vodafone (Großbritannien) und T-Mobile (Deutschland) gesehen. Erst kürzlich hatte die Nummer 1 am heimischen Mobilfunkmarkt, Mobilkom Austria, eine Kooperation mit Vodafone bekannt gegeben. mmO2 wurde 2002 von der British Telecom (BT) an die Börse gebracht.

Gemeinsam haben die Allianzmitglieder - Amena (Spanien), O2 (Deutschland, UK und Irland), One (Österreich), Pannon GSM (Ungarn), Sunrise (Schweiz), Telenor (Norwegen) und Wind (Italien) - rund 40 Millionen Kunden.

"Im heutigen Business Zeitalter benötigen unsere Kunden nahtlose, ineinander übergreifende mobile Kommunikationslösungen. Eine zuletzt von uns in Auftrag gegebene Integralstudie belegt, dass unser Wachstum im Businessbereich stark ist", begründet One-Chef Jorgen Bang-Jensen den Beitritt zur Allianz.

Weitere Expansion geplant
Die Ausweitung der Allianz auf andere Länder sei geplant, wobei aber nur ein Betreiber pro Land aufgenommen werde. Eine finanzielle Verflechtung bestehe nicht. Daher könne die niederländische KPN NV angesichts ihrer Verbindung zur in Deutschland agierenden E-Plus "als Gruppe" nicht beitreten. Mit der französischen Bouygues Telecom gebe es Gespräche über einen Beitritt zu der Allianz. Ebenso prüfe die Allianz eine Ausdehnung etwa nach Rußland oder in die USA, berichtet vwd.

Es gäbe keine Pläne für die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens, sagte mmO2-Vorstandsmitglied Rudolf Gröger in einer Telefonkonferenz. Ebenso gebe es keine Pläne für die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens. Die Kooperation bei Beschaffungen von Infrastruktur-Einrichtungen stehe nicht auf der Prioritätenliste, da jedes Unternehmen seine eigenen Ausrüstungen habe.

Markenname bis Jahresende
Für die nahe Zukunft geplante Services sollen es ermöglichen, Mobilfunkdienste in jedem der Partnerländer nutzen zu können, ohne zuvor Identifikationen durchlaufen zu müssen. Außerdem sollen die Customer Care Zentralen der einzelnen Länder sowie die eigene Sprachbox auch bei Auslandsaufenthalten über eine "short code Nummer" erreicht werden können, so One.

Voraussichtlich bis zum Jahresende will sich die Allianz einen Markennamen geben, stellte Gröger in Aussicht. Ein bisheriger Vorschlag habe sich rechtlich nicht durchsetzen lassen.

KPN überlegt Beitritt zur neuen Mobilfunkallianz um mmO2 und One

Auch KPN will mitmachen
Die neu gegründeten europäischen Mobilfunkallianz unter Führung der britischen mmO2 und unter Teilnahme der österreichischen One wird möglicherweise um den niederländischen Mobilfunkanbieter KPN erweitert. "Wir sind im Gespräch mit mmO2 über einen Anschluss an die Allianz", sagte ein KPN-Sprecher.

Mit mmO2-Chef Peter Erskine bestehe grundsätzlich Einigung über den KPN-Beitritt. Allerdings solle für den deutschen Markt, auf die KPN-Tochter E-Plus und die mmO2-Tochter O2 Deutschland zugleich aktiv sind, eine gesonderte Lösung gefunden werden. Jedenfalls wolle KPN nur als gesamte Gruppe - also einschließlich von E-Plus - der Allianz beizutreten. Dagegen hatte es zuvor von Vertretern der Allianz geheißen, man wolle nur eine Allianzmitglied pro Land. (apa/red)