One mit starkem Ergebnis 2004: 70.000 Neukunden, monatlicher Umsatz gesunken

Der drittgrößte österreichische Handynetzbetreiber One hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2004 Zuwächse bei Umsatz, Ergebnis und Kunden verzeichnet. Für 2005 sieht sich One nach einer Phase der Restrukturierung, in der 225 der 1.100 Mitarbeiter abgebaut wurden, trotz des weiterhin sehr wettbewerbsintensiven Umfelds gut aufgestellt: "Wir erwarten ein stabiles und wachstumsstarkes Jahr mit einem leichten Umsatz- und Kundenplus", sagte One-Chef Jorgen Bang-Jensen.

70.000 Neukunden hat One im Vorjahr dazu gewonnen und die Gesamtkundenzahl damit auf 1,502 Mio. gesteigert, was einem Marktanteil von 21 Prozent entspricht. Abgeworben wurden die Kunden dabei vor allem von Mobilkom und T-Mobile, meint Bang-Jensen. Der monatliche Umsatz pro Kunde (ARPU) ist allerdings leicht von 35 auf 34 Euro gesunken, was auf niedrigere Tarife infolge des Preiskampfes zurückzuführen sei. Heuer werde das Kundenwachstum geringer als 2004 ausfallen, prognostizierte Bang-Jensen.

Der Umsatz von One stieg 2004 u.a. durch eine stärkere Nutzung von Datendiensten um 6 Prozent auf 705 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich auf Grund verringerter Abschreibungen um 43 Prozent auf 42 Mio. Euro, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wuchs um 3 Prozent auf 202 Mio. Euro. Die EBITDA-Marge ging leicht - um 4 Prozent - von 30 auf 29 Prozent zurück.

Aufwärtstrend bei Datendiensten
14 Prozent des Umsatzes entfielen 2004 auf Datendienste, 70 Prozent davon waren SMS-Textnachrichten. Der positive Trend bei Datendiensten werde sich heuer noch verstärken, meinte Finanzvorstand Holger Püchert. Wachstumspotenzial ortet One bei MMS-Fotonachrichten, Musikdownloads und im M-Commerce.

17 Prozent der One-Kunden sind Geschäftskunden, was einem Marktanteil in diesem Segment von 15 Prozent entspricht. Das geplante Wachstum im Business-Segment sei aktuell allerdings hinter den Planungen, da die mobile Rufnummernmitnahme bei Geschäftskunden auf Grund des komplexen technischen Vorgangs noch nicht funktioniere, so Bang-Jensen. Eine Lösung der technischen Probleme erwarte man im dritten oder vierten Quartal 2005.

100 Mio. für Netzausbau
In den Netzausbau will One heuer rund 100 Mio. Euro investieren, nach 70 Mio. Euro im Jahr 2004. Der Großteil der Investitionen fließt heuer wie 2004 in die dritte Mobilfunkgeneration UMTS, wo die Netzabdeckung heuer von aktuell 37 auf über 50 Prozent steigen soll. One betreue aktuell knapp 10.000 UMTS-Kunden, berichtete Bang-Jensen. Seit dem Start 1998 hat One insgesamt 1,8 Mrd. Euro in Österreich investiert. Ausbauen will One heuer auch das Vertriebsnetz. Zu den aktuell 44 One-Shops sollen heuer weitere 3 bis 5 Shops dazu kommen.

Der Free Cash Flow sei per Ende 2004 auf rund 100 Mio. Euro gestiegen, die Verbindlichkeiten lagen bei mehr als 1 Mrd. Euro, berichteten die One-Vorstände. Die "gestärkte Kriegskasse" soll für den Marktauftritt genützt werden und dazu beitragen, dass One "eine aktive Rolle in der Marktkonsolidierung" spielen kann, wie Bang-Jensen betonte.

Übernahmegerüchte
Zu den Marktgerüchten, wonach der schwedische Telekomkonzern Tele2 One übernehmen könnte, wollte Bang-Jensen nicht direkt Stellung nehmen. Ein Gesellschafterwechsel würde jedenfalls nicht in Wien entschieden, zumal die One-Eigentümer Vorkaufsrechte auf One-Anteile besitzen würden und auch an einer Aufstockung interessiert seien, meinte er dazu. One gehört zu 50,10 Prozent dem deutschen Energiekonzern E.ON, dessen Verkaufsabsichten seit Monaten bekannt sind. Je 17,45 Prozent halten die norwegische Telenor und die französische Orange, 15 Prozent gehören der Tele Danmark. One beschäftigt aktuell rund 900 Mitarbeiter. (apa)